Neuromuskuläre Funktion, Leistungsempfinden und Energieumsatz bei erschöpfender Arbeit

Zusammenfassung

Im allgemeinen wird eine Ermüdung und Erschöpfung bei körperlicher Arbeit auf den Abbau energiereicher Substrate und auf eine Anhäufung von Stoffwechselmetaboliten zurückgeführt. Bestimmt man bei kurzdauernden Belastungen (unter 7 min Dauer) den Laktatgehalt im Muskelgewebe, so fällt auf, daß eine Erschöpfung bei höheren Laktatkonzentrationen eintritt als bei länger dauernden Belastungen (Karlson 1971). Bei länger dauernden Belastungen tritt eine Erschöpfung bereits ein, wenn die maximale mögliche Laktatkonzentration noch nicht erreicht ist. Ähnliche Resultate bei vergleichbarem methodischem Vorgehen ergaben Messungen des pH-Werts im Muskelgewebe (Hermansen u. Mitarb. 1972). Die Anhäufung von Metaboliten und der Abbau der Energievorräte allein bedingen demnach nicht den Zeitpunkt der Erschöpfung. Dem entspricht die tägliche Erfahrung, wonach psychologische Faktoren wie Motivation und Leistungsbereitschaft den Abbruch einer körperlichen Arbeit mitbestimmen. In der vorliegenden Untersuchung wurde geprüft, inwieweit neuromuskuläre Faktoren und das Leistungsempfinden neben dem Energieumsatz den Zeitpunkt von Ausbelastung und Erschöpfung mitbestimmen. Als Modell diente die Variation der Tretgeschwindigkeit bei konstanter physikalischer Leistung.

Mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft