Zusammenfassung
Die Verwaltung hat sich seit eh und je aller Hilfsmittel bedient, die für den Vollzug von Verwaltungsaufgaben nützlich waren: Schreibkundige Sklaven, mechanische Geräte, elektrische Maschinen, elektronische Rechenanlagen. Alle Hilfsmittel wurden immer in den Verwaltungsvollzug eingeordnet und somit der Aufgabenerfüllung untergeordnet. Erst durch den Aufbau automatisierter Datenverarbeitungssysteme, die Verwaltungsvollzug teilweise automatisiert, das heißt verselbständigt durchführen können, kommt eine Furcht vor der selbsttätigen, also menschenfreien Durchführung der Verwaltung auf. Während früher die Verwaltung, man denke an Vermessungswesen, Statistik, Finanzverwaltung, Anregung zur Entwicklung neuer Hilfsmittel gegeben hat, kommt jetzt Furcht auf, der hilfreiche Computer könnte ein Roboter werden und daher Menschen „freisetzen“. Technische Einrichtungen sind stets dem Verwaltungsvollzug einzuordnen, ihr Einsatz muß also organisiert werden. In der Fachliteratur wird „Organisation“ beschrieben als die Koordination von Handlungseinheiten auf ein bestimmtes Ziel hin. Handlungseinheiten können Individuen oder Gruppen, aber auch Sachen, somit auch Computer sein. Koordiniert werden Tätigkeiten wie Berechnen, Sortieren, Ablegen, allgemein Informationsverarbeitung und -austausch. Ziele zu setzen und Handlungen zu koordinieren, sind in keiner Organisation Tätigkeiten, die auch nur kurzzeitig zu- einer statischen Organisationsform führen; sie sind Steuerungshandlungen in einem dynamischen Prozeß. Technische und organisatorische Entwicklungen hängen eng miteinander zusammen. Die technische Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten für organisatorische Lösungen, die nach der jeweils gegebenen Zielsetzung, den verfügbaren materiellen und menschlichen Ressourcen vom Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit optimiert werden müssen. Nach erfolgter Wahl einer bestimmten Organisationsform können einzelne technische Hilfsmittel notwendige Voraussetzungen für ihre Verwirklichung werden.
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Literatur
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Köhler, W. (1981). Unterstützung des Verwaltungsvollzugs Durch ein Verbundsystem Erläutert am Datenvermittlungssystem Nordrhein-Westfalen (DVS). In: Reinermann, H., Fiedler, H., Grimmer, K., Lenk, K. (eds) Organisation informationstechnik-gestützter öffentlicher Verwaltungen. Informatik-Fachberichte, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68084-7_31
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