Zusammenfassung
Nach Einführung der Neuroleptika in die Psychiatrie wurde diese Stoffgruppe auch zur Schmerzbekämpfung eingesetzt. Bereits vor ca. 20 Jahren berichteten Laborit et al. [6] sowie Forster, daß die Verabreichung von Chlorpromazin den Verbrauch von Analgetika verringert, und die Wirkung von Morphin de rivaten, Hypnotika und Anästhetika potenziert. Seither werden diese Substanzen unter den verschiedensten Indikationen in Kombination mit Analgetika wie auch als Monotherapie angewendet [7]: z.B. Phenothiazin- Schlafkuren, Lytischer Cocktail, Neuroleptanalgesie. Die Psychopharmaka nehmen Einfluß auf den psychischen Anteil am Schmerzgeschehen, auf die Empfindungen, die sich von der einfachen Schmerzwahrnehmung zum Schmerzerlebnis ausweiten und den Kranken in seiner Gesamtpersönlichkeit erfassen. Es findet eine Modifizierung des bewußten Schmerzerlebnisses und dessen „psychogener Reaktionskomponente“[1], eine Distanzierung von negativ affektiven Besetzungen, eine „Entpersönlichung des Schmerzes“, statt. Somit wird der verhängnisvolle Circulus vitiosus zwischen Schmerz, vegetativer und psychischer Reaktion durchbrochen. Neben dieser zentralen analgetischen Wirkung ist auch ein peripherer analgetischer Effekt nicht auszuschließen.
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Literatur
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Moser, C., Schubert, H., Hackl, M. (1981). Hochdosierte Neuroleptika — Infusionstherapie bei schweren Schmerzzuständen. In: Struppler, A., Geßler, M. (eds) Schmerzforschung Schmerzmessung Brustschmerz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68057-1_29
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