Messung und Bewertung von Betriebssystem-Komponenten

Kurzfassung

Zur Leistungsanalyse von Timesharing-Systemen im Realzeitbetrieb ist es wegen des hohen Komplexitätsgrades und aufgrund des stochastischen Systemverhaltens unumgänglich, die internen Systemabläufe zu erfassen, i. e. vor allem die Ausführungs- und Wartezeiten in den einzelnen Betriebssystem-Komponenten unter verschiedenen Anwender-Belastungsfällen zu messen und zu analysieren. Im Rahmen der Entwicklung des Informationssystems Nixdorf 8860 wurde ein parameter-gesteuertes synthetisches Anwender-Programmpaket erstellt, um das Systemverhalten bei unterschiedlichen Belastungsprofilen mit Hilfe des Hardware-Monitorsystems CPI-DSP 190–3 zu erfassen und zu bewerten. Da Hardware-Monitore in der Regel kaum Zugriff zu internen Systemabläufen haben, wurde unter Ausnutzung des Adreß- und Informationsvergleichs und durch unterstützende Software-Monitoring-Routinen Information über interne Systemabläufe dem Hardware-Monitor verfügbar gemacht, um so eine umfassende Betriebssystem-Analyse zu ermöglichen. Es wird ausführlich über diese Ansätze des Hybrid-Monitorings sowie über Vorgehensweise und Ergebnisse der Leistungsanalyse zur Entwicklung der Systemfamilie 8860 berichtet.