Die Venenverletzung

Zusammenfassung

Die Venenverletzung tritt hinsichtlich ihrer Häufigkeit gegenüber dem arteriellen Trauma in den Hintergrund: dies zum großen Teil deshalb, weil die isolierte Venenverletzung selten erkannt wird; in den meisten Fällen wird sie nur im Rahmen einer Kombinationsverletzung bemerkt. Gezielte Untersuchungen, wie z. B. von Rich (1976) (Vietnamstudie, 7500 Verletzte aufgeschlüsselt, 600 Gefäßverletzungen der Poplitearegion, 110 isolierte Venenverletzungen: Verhältnis 6:1) liegen kaum vor. Dem traumatisch bedingten Venenschaden wurde erst in den letzten Jahren durch das Bemühen um die Rekonstruktion der zerstörten Gefäßstrecke Aufmerksamkeit geschenkt (s. u.). Insofern sollte der unfallchirurgisch Tätige auch an die Möglichkeit einer isolierten Venenverletzung denken, und der Gefäßchirurg mit den Prinzipien (und Grenzen!) in der Versorgung eines Venenschadens vertraut sein. Klinisch im Hinblick auf eine evtl. Rekonstruktion relevant sind dabei die Abschnitte des Venensystems proximal der Unterarm- resp. Unterschenkelregion.