Fallstudie: Ersatzteilbewirtschaftung Optimale Bewirtschaftung eines Systems von Ersatzteillägern des Atlas-Verbundes durch die Deutsche Lufthansa AG

Zusammenfassung

Für die Ersatzteilbewirtschaftung der Verschleißteile der Deutschen Lufthansa AG wurde ein Modell entwickelt [Schröder 1976a, 1976b], das auf einem begrifflich sehr anspruchsvollen Modell von Hadley und Whitin [Hadley/Whitin/Scarf] aufbaut. Hierbei handelt es sich nicht lediglich um ein einfaches Lager, das etwa nach einer üblichen (s,S)-Regel disponiert wird, sondern um ein System von Lägern, die in gegenseitiger Abhängigkeit stehen. Eine solche Abhängigkeit findet man in vielen Lagersystemen, eine Modellierung wird jedoch meist vermieden. Sollten sich „Querfrachten“ zwischen den Lägern als notwendig erweisen, so greift man in der Regel „manuell“ ein (vgl. auch „Reduktionsschritt 1“, Abschn. 6.1). Das vorliegende, an die Gegebenheiten der Lufthansa AG angepaßte Modell stellt daher einen hohen Entwicklungsstand dar und dürfte für ähnliche Problemstellungen richtungweisend sein. Hinzu kommt noch, daß die auftretenden Nachfrageprozesse nicht von vornherein auf ihre Prognosen reduziert werden; vielmehr gelingt es, sie als stationäre Poissonprozesse zu beschreiben. Insofern ist die Fallstudie auch ein schönes Beispiel für den Einsatz eines stationären stochastischen Standard-Modells vom Typ des Abschn. 3.4.3.1.