Zusammenfassung
Die große Anzahl von Operationsverfahren zur Behandlung der Kahnbeinpseudarthrosen ist ein Zeichen der bestehenden Uneinigkeit über den einzuschlagenden Weg. Die Kahnbeinpseudarthrose ist aufgrund des weitgehenden Fehlens eines Periostüberzugs sowie wegen der besonderen Vaskularität des Knochens stets oligotroph. Konsequenterweise muß also die Therapie der oligotrophen Pseudarthrose neben der mechanischen Stabilisierung ein Anfrischen der Fragmentenden und ein Auffüllen des Defekts mit autologer Spongiosa beinhalten. Eine reine Kompressionsosteosynthese ist also nur sinnvoll bei veralteten Frakturen ohne röntgenologisch sichtbare Heilungstendenz, nicht aber bei manifesten Pseudarthrosen mit Pseudozysten und Sklerosezonen. Bei letzteren ist von einer Schraubenosteosynthese genausowenig zu erwarten, wie von der einfachen Plattenstabilisierung einer oligotrophen Schaftpseudarthrose. Von einer Spanplastik ist dann am meisten zu erwarten, wenn sie die Forderung nach mechanischer Stabilisierung ebenso erfüllt wie nach gründlicher Ausräumung der Zysten und Sklerosebezirke und praller Auffüllung des gesamten Defekts mit Spongiosa. Von allen in der Literatur beschriebenen, aber auch z.T. von uns mit wechselnden Erfolgen praktizierten Verfahren entspricht diesen Anforderungen am ehesten die kortikospongiöse Spanplastik nach Russe (1960). Wir führen die Operation folgendermaßen durch: Zunächst wird vom gegenseitigen Darmbeinkamm hinter der Spina iliaca anterior superior ein Kortikalisdeckel mit einigen Meißelschlägen hochgeklappt. Darunter wird nun ein 2x1 cm großer Span von voller Darmbeindicke mit dem Meißel gewonnen.
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Albrecht, F., Brug, E. (1981). Die operative Behandlung der Kahnbeinpseudarthrosen. In: Bünte, H., Keferstein, RD. (eds) Operationstechnik und technische Hilfsmittel in der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67886-8_73
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