Zusammenfassung
Früher sah man den psychisch gestörten Patienten als einen Invaliden an. Er verbrachte gewöhnlich einen Teil seiner Zeit im Bett, wurde umsorgt, erhielt heißen Tee und zur Nacht Beruhigungsmittel; der Tagesablauf wurde für ihn geplant. Die pflegerische Zuwendung entsprach im Grunde genommen der eines Allgemeinkrankenhauses. Den Patienten wurde gesagt, wann es Zeit zum Aufstehen und zum Schlafengehen ist, welche Medikamente, Abführmittel und Mahlzeiten sie bekommen würden und was sie tagsüber zu tun hätten. Abends wurde zu einer bestimmten Zeit das Licht gelöscht, und die Schwestern wußten immer, wo sich die Patienten aufhielten und was sie gerade taten. Es gab natürlich auch einige Abweichungen, indem die Patienten zum Beispiel ermuntert wurden, auszugehen. Aber die Schwester mußte darüber stets genau informiert sein. Die Patienten waren in kleinen Stationen untergebracht und konnten ihre persönlichen Sachen bei sich haben. Die Aufgabe der Schwester war im Grunde eine aktive. Sie half den Patienten die ganze Zeit. Sie unterstützte und ermutigte sie, sie setzte ihnen begrenzte Ziele, und sie freute sich, wenn diese vom Patienten erreicht wurden. Sie war tolerant und verständnisvoll, wenn den Patienten einmal etwas mißlang.
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Weddell, D. (1981). Die Betreuung psychisch gestörter Patienten. In: Hilpert, H., Schwarz, R., Beese, F. (eds) Psychotherapie in der Klinik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67872-1_7
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