Zusammenfassung
Ein ausgeglichener Aminosäurenhaushalt hängt von den regulativen Fälligkeiten des Organismus ab, das aufgenommene und körpereigene Potential durch Synthese und Katabolie in einem fließenden Gleichgewicht zu erhalten. Mit dem Auftreten eines malignen Tumors scheint diese Homöostase gestört [8]. Das autonome Tumorwachstum dominiert die Wechselbeziehung mit dem Tumorwirt. Einzelne Aminosäuren werden vermehrt dem „pool“entzogen und in das Tumorgewebe eingebaut, andere dagegen in verstärktem Maße abgegeben [1]. Die Kenntnis hierbei auftretender Veränderungen der Plasmaaminosäurenkonzentrationen würde nicht nur Rückschlüsse auf den Tumorstoffwechsel erlauben, sondern möglicherweise auch Ansatzpunkte für ein therapeutisches Eingreifen geben. Entsprechende Therapieformen wurden bereits entwickelt. Die eingeschränkte Zufuhr von Phenylalanin oder Tyrosin beim Melanom bzw. die L-Asparaginase-Behandlung bei den Leukämien [10] zeigten jedoch bisher nur geringen Erfolg. Durch die zunehmende Verbreitung der adjuvanten parenteralen Ernährung auf allen Gebieten der Tumortherapie tritt ferner die Frage auf, ob die für Normalpatienten konzipierten Aminosäurenlösungen dem möglicherweise spezifischen Bedarf des Tumorpatienten Rechnung tragen. Wir untersuchten deshalb, ob die Plasmaaminosäurenspiegel von Patienten mit Karzinomen des Gastrointestinaltrakts von einem Normalkollektiv abweichen.
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Müller, J.M., Schindler, J., Rose, R., Dehnrich, G., Pichlmaier, H. (1981). Plasmaaminosäurenspiegel bei malignen Tumoren des Gastrointestinaltrakts. In: Müller, J.M., Pichlmaier, H. (eds) Hochkalorische parenterale Ernährung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67816-5_28
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