Zusammenfassung
Unter der Bedingung einer entsprechenden Deprivation hat der Anblick und Geruch von Nahrung zur Folge, daß eine Reihe von physiologischen und motorischen Reaktionen auftreten. Seit langem kennt man die unkonditionierte Speichelflußreaktion, die als Vorbereitung zur Nahrungsaufnahme verstanden wird. Ohne einen direkten Kontakt zwischen Organismus und Nahrung kommt es aber bereits im hungrigen Zustand zu Orientierungs- und Suchreaktionen, die auf das Auffinden von Nahrung ausgerichtet sind. Die aufgrund von Hunger entstandenen Reaktionen sind biologisch sinnvoll und notwendig und haben im Rahmen der phylogenetischen Erklärungsversuche der Reinforcement-Theo-rien (Wilcoxon 1969) ihre Definition als arterhaltende primäre Reaktionen erhalten. Diese bereits bei Darwin (1859) beschriebene Funktion des Nahrungsverhaltens trifft aber nur auf jene Lebewesen zu, die nach wie vor in ihrer natürlichen Umwelt leben. Bei den meisten Menschen der heutigen hochzivilisierten Kulturen unterliegt das Nahrungsverhalten einer weniger dramatischen Abfolge von Suche nach Eßbarem, Zerlegen und Zubereiten von fleischlicher und pflanzlicher Nahrung und Verzehr, sondern wir stehen einem meist im Überfluß vorhandenen Nahrungsangebot gegenüber, so daß ein Großteil der nahrungsvorbereitenden Verhaltensweisen auf ein Minimum reduziert ist.
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© 1980 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Ferstl, R. (1980). Nahrung als reaktionsauslösender und verstärkender Reiz beim Menschen. In: Determinanten und Therapie des Eßverhaltens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67590-4_5
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