Zusammenfassung
Die zahllosen und allesamt unbefriedigenden Definitionen des Begriffes „Aggression“ zeigen, daß es nicht möglich ist, „Aggression“ in brauchbarer Weise eigentlich zu definieren. Anderseits ist dies keine Entschuldigung für einen vagen und wechselnden Gebrauch des Begriffes „Aggression“. Gerade in Wissenschaften wie der Biologie und Psychologie lassen sich nach Hassenstein Begriffe als „Injunktionen“ fassen. Eine „Injunktion“ umfaßt einen exklusiven Kernbereich und ein Randfeld, das mit Randfeldern von Nachbarbegriffen überlappt. Von den brauchbaren Bestimmungen des Aggressionsbegriffs in der Literatur sind die meisten nicht zur Übernahme in dieses Buch geeignet, da sie ausschließlich für Tiere oder nur für Menschen konzipiert sind. Des weiteren möchte ich die häufig miteingeschlossenen Verhaltenskategorien des Beutefangs (bei Tieren) und der konstruktiven Initiative (beim Menschen) ausklammern, um nicht schon von Anfang an eindeutig — zumindest der Motivation nach — verschiedenartige Verhaltensweisen zusammenzufassen. In Anlehnung an Carthy und Ebling [51], in weitgehender Übereinstimmung mit Hinde [149], dem Wörterbuch der Psychoanalyse [320] und Nolte’s [228] Begriff der Aggression „im engeren Sinne“ soll für dieses Buch folgendes gelten:
Als Aggression läßt sich bezeichnen ein Verhalten, das darauf gerichtet ist, einen Sozialpartner oder sich selbst in seiner Integrität nachteilig zu beeinflussen.
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Angst, W. (1980). Bestimmung des Aggressionsbegriffs. In: Aggression bei Affen und Menschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67564-5_3
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