Zusammenfassung
Die dritte Grundaufgabe der Perspektive behandelt zwei Fragen, die wir kurz als Winkelmessung zusammenfassen: Wie kann man aus einem Zentralbild den wahren Winkel φ ablesen, den zwei im Bilde dargestellte Geraden a und b einschließen? Und umgekehrt: Wie sind in ein Bild zwei Geraden einzuzeichnen, deren Winkel φ gegeben ist? Die Geraden sollen in einer Ebene ∈ liegen, deren Fluchtlinie e0 bekannt sei [oben]. Nach dem Winkelsatz bilden die Fluchtstrahlen von a und b, die ja deren Fluchtpunkte A0 und B0 erzeugen, ebenfalls den Winkel φ. Wir drehen daher die von ihnen aufgespannte Fluchtebene ∈0 in die Tafel π hinein; das ist auf zwei Arten möglich. Dabei fällt der zu e0 senkrechte Sehstrahl, der ja auf e0 den Fluchtpunkt R0 aller Spurnormalen von ∈ ausschneidet (3.2), in die Gerade l 0 ⊥ e0 durch den Hauptpunkt H, die wir die Profilinie von ∈ nannten, und O in einen Punkt O∈ auf l0: Er heißt ein Winkelmeßpunkt von ∈. Jede Ebene besitzt also zwei Meßpunkte auf l0. Speziell liefert jede Tiefenebene, deren Fluchtlinie stets durch H geht, zwei Meßpunkte auf dem Distanzkreis. So ist in 3.2 der Punkt Ox ein Winkelmeßpunkt aller Profilebenen λ und deshalb jetzt mit Oλ zu bezeichnen.
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Rehbock, F. (1980). Winkelmessung. In: Geometrische Perspektive. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67541-6_4
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