Zusammenfassung
Eine der entscheidenden Erfahrungen der technisch-wissenschaftlich ausgebildeten Angehörigen des kaiserlichen Offizierskorps während des Ersten Weltkrieges war die mangelhafte technische Vor- und Ausbildung vieler aktiver Offiziere und ihr geringes Verständnis für die Bedeutung wirtschaftlicher und militärtechnischer Probleme der Kriegsführung. Zwar bestand seit 1903 in Potsdam eine Militärtechnische Akademie (MTA) für die Ausbildung von Ingenieur-Offizieren; sie war aber nur von einer geringen Zahl von Offizieren aus dem Bereich der Verkehrstruppen, des Ingenieurkorps und der technischen Institute des Heeres besucht worden. Für die Mehrheit der aktiven Offiziere galt diese Hochschule zudem als „Schlosserakademie“, die dem Selbstverständnis der konservativen Absolventen der Kriegsakademie nicht entsprach. Insbesondere auf der Ebene der Regimentskommandeure scheint diese Haltung verbreitet gewesen zu sein. Ihnen galt die „wissenschaftliche Betätigung“von Offizieren als „schädlicher Gelehrtenkram“, und nicht selten mußten die ehemaligen Absolventen der MTA unter dieser Einstellung „leiden“2. Sowohl im Heer als auch in der interessierten Hochschulöffentlichkeit hatten bereits 1917 Besprechungen darüber stattgefunden, ob die 1914 geschlossene Militärtechnische Akademie nicht wieder eröffnet werden sollte, zumal abzusehen war, daß durch das Ausscheiden der Reserve- und Landwehroffiziere nach Kriegsschluß ein Engpaß an wissenschaftlich ausgebildeten Offizieren für die Artillerie-Prüfungskommission und die Geräte-Prüfungskommission, die zentralen Beschaffungsämter des Heeres, bestehen würde3.
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Anmerkungen
Das in diesem Aufsatz ausgewertete Archivmaterial aus dem Bundesarchiv Koblenz (BA) wurde von Hans Ebert im Rahmen seines Dissertationsprojektes zusammengestellt. Es ist mir ein besonderes Bedürfnis, Frau Ute Ebert für die großzügige Überlassung des Materials zu danken.
Vgl. Denkschrift der Militärverwaltung an den Reichstag zur Begründung der Errichtung der Militärtechnischen Akademie 1903. Zit. nach BA R 2/12479, Antrag Kandier zur Errichtung des Instituts für Waffenbau, 27.7.1939, S. 7 ff.; Karl Becker, Zur Entwicklung der wehrtechnisch-wissenschaftlichen Lehre und Forschung, in: Gesellschaft von Freunden der Technischen Hochschule Berlin zu Charlottenburg e.V., Berlin 1938, S. 10; Otto Schwab, Ingenieur und Soldat. Erfahrungen aus dem Weltkrieg und wehrtechnische Ausblicke, Nidda 1928.
BA R 2/12479, Antrag Kandier, 27.7.1939, S. 8 f., Rede von Prof. Cranz auf der Tagung der Göttinger Vereinigung für angewandte Mathematik und Physik.
Ebd.
BA R 21/835, Anmerkungen zum Lebenslauf des Oberst Justrow, geschrieben im Sommer 1940. Vgl. auch Becker, Zur Entwicklung, S. 12.
Becker, Zur Entwicklung, S. 12.
Michael Salewski, Entwaffnung und Militärkontrolle in Deutschland 1919–1927, München 1966. Artikel 177, Abs. 1 des Versailler Vertrages untersagte die Beschäftigung mit militärischen Problemen: „Erziehungsanstalten, Universitäten, Kriegervereine, Schützen-, Sportund Wandervereine und überhaupt Vereinigungen jeglicher Art, einerlei, wie alt ihre Mitglieder sind, dürfen sich mit keinerlei militärischen Dingen beschäftigen“.
Becker, Zur Entwicklung, S. 12. Vgl. BA R 21/12479, Antrag Kandier, 17.7.1939, S. 14, Verfügung des Vollstudiums von Offizieren durch den Chef der Heeresleitung 1927. Aus den vorhandenen Akten geht nicht eindeutig hervor, wann das Vollstudium von Offizieren an der TH einsetzte. Becker nennt das Jahr 1921.
Vgl. hierzu die Verhandlungen über die Berufung des Krupp-Mitarbeiters Eduard von Eberhard als Nachfolger von Cranz im Jahre 1926 sowie die Verhandlungen mit Prof. Adolf Marcuse 1928. Von Eberhard war von 1903–1907 Assistent bei Cranz. Vgl. Neue Deutsche Biographie, Bd. 4, Berlin 1959, S. 242. Deutsches Zentralarchiv Merseburg (DZAII), Rep. 76, Vb. Sekt 5, Tit. II, Nr. 2C, Bd. I, B1. 266, Schreiben des Preußischen Ministers des Inneren vom 14.4.1928 an das Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Volksbildung; Schreiben Blombergs vom 7.7.1928, Bl. 267; ebd., Rep. 76, Sekt. 5, Tit. XV, Nr. 16, Bd. I, Bl. 176.
Zu Becker vgl. den Nachruf in: Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, 84, 1940, S. 293/94.
Karl Becker, Carl Cranz 80 Jahre. Vortrag gehalten gelegentlich der Festsitzung der Wehrtechnischen Fakultät am 10. Januar 1938 in der Aula der Technischen Hochschule, in: Gesellschaft von Freunden der Technischen Hochschule Berlin zu Charlottenburg e.V., Berlin 1938, S. 21.
Becker, Zur Entwicklung, S. 13. Zur Bedeutung der „Wehrhaftmachung“vgl. auch Georg Thomas, Geschichte der deutschen Wehr- und RüstungsWirtschaft (1919–1943/45), hrsg. von Wolfgang Birkenfeld, Boppard 1966. S. 7: „Selbstverständlich war es, daß jeder Offizier den Entschluß Hitlers begrüßte, die Fesseln, die der Versailler Vertrag der deutschen Landesverteidigung auferlegt hatte, zu sprengen, und die Wiederwehrhaftmachung des deutschen Volkes anzustreben“. Klaus-Jürgen Müller, Das Heer und Hitler. Armee und nationalsozialistisches Regime 1933–1944, Stuttgart 1969, S. 35 ff.; Manfred Messerschmidt, Die Wehrmacht im NS-Staat. Hamburg 1969, S. 1 ff.; Thilo Vogelsang, Reichswehr, Staat und NSDAP. Beiträge zur deutschen Geschichte 1930–32, Stuttgart 1962, S. 80 ff.
Adolf Hezner, Neuzeitliche Aufgaben der Hochschulen, Berlin 1931, S. 26; P. Miel, Denkschrift betreffend Einrichtung von Lehrstühlen für Wehrwissenschaft. Überreicht vom Stahlhelm-Studentenring Langemarck, o. O., Juli 1932; Ewald Banse, Wehrwissenschaft. Eine Einführung in eine neue nationale Wissenschaft, Leipzig 1933, S. 5 ff. Zum Wehrgedanken in der Weimarer Republik, vgl. auch Kurt Sontheimer, Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik, München 1968, S. 106 ff. Zur Haltung der Studentenschaft siehe Anselm Faust, Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund, 2 Bde., Düsseldorf 1973, S. 93 f. und S. 102 f. Karl Bracher, Die Auflösung der Weimarer Republik, Stuttgart 1955, S. 148. Der NS-Studentenbund kontrollierte bereits vor 1933 die Studentenschaft der TH Berlin, siehe Hans Ebert, The Expulsion of the Jews from the Berlin-Charlottenburg Technische Hochschule, in: Yearbook of the Leo Baeck Institute, Bd. XIX, 1974, S. 156 f.
Zur Berufung Beckers vgl. Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 84, 1940, S. 294.
Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 2, 1954, Dokumentation, S. 432–434.
Helmut Heiber, Walter Frank und sein Institut für Geschichte des neuen Deutschlands, Stuttgart 1966, S. 645. Kurt Zierold, Forschungsförderung in drei Epochen. Deutsche Forschungsgemeinschaft. Geschichte-Arbeitsweise-Kommentar, Wiesbaden 1968, S. 190f.; Karl-Heinz Ludwig, Technik und Ingenieure im Dritten Reich, Düsseldorf 1974, S. 215 f.; Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender 1976, Berlin-New York 1976, S. 2944.
Zum Heereswaffenamt vgl. Emil Leeb, Aus der Rüstung des Dritten Reiches. Das Heereswaffenamt 1938–1945; in: Wehrtechnische Monatshefte, Beiheft 4, Berlin-Frankfurt/M. 1958.
Arnim leitete im WS 1938/39 auch das Seminar für SA-Führer an der Hochschule für Politik, siehe Deutsche Allgemeine Zeitung, 11.3.1939. Achim von Arnim, Der Weg zum Volksheer, in: Nationalsozialismus und Wissenschaft. Gekürzte Wiedergabe der auf der Hochschultagung des NSD-Dozenten-bundes Gau Berlin vom 18. bis 20. Februar 1937 gehaltenen Ansprachen und Vorträge, Berlin 1937, S. 87 ff. Deutsche Technik 8,1940, S. 296: Nachruf auf Prof. Achim von Arnim.
Ebert, S. 156f.; Ernst Storm, Praktische Hochschulführung, in: Die Technische Hochschule 15. Jg., 2, 1937, S. 3–5; ders., Deutsche Volkswirtschaft, in: Nationalsozialismus und Wissenschaft, S. 69–71.
Heiber, S. 123 und S. 815; Zierold, S. 213 ff.; Ludwig, S. 215 f.; Thomas Nipperdey/Ludwig Schmugge, 50 Jahre Forschungsförderung in Deutschland 1920–1970, Berlin 1970, S. 57 ff.
Hochschularchiv der Technischen Universität Berlin (HA-TUB), A 219, Erlaß U I Nr. 33230.1 vom 14. Oktober 1933. Zum Austritt aus dem Völkerbund und der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht vgl. Gerhard Meinck, Hitler und die deutsche Aufrüstung 1933–1937, Wiesbaden 1957, S. 17 ff., S. 99 und S. 142 ff. Albert Predeck, Technische Hochschule Berlin, in: Die deutschen Technischen Hochschulen. Ihre Gründung und geschichtliche Entwicklung, München 1941, S. 44.
Vgl. HA-TUB, A219, Erlaß vom 14.10.1933. Ebert, S. 159f.; Hans Maier, Nationalsozialistische Hochschulpolitik, in: Die deutsche Universität im Dritten Reich, München 1966, S. 74 ff. Vorlesungsverzeichnisse der Technischen Hochschule, Berlin 1934–1945. Uwe Dietrich Adam, Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universtität Tübingen im Dritten Reich, Tübingen 1977, S. 120 ff. zur Personalrekrutierung.
Es handelte sich um Oberst Dr. phil. habil. Mundt (1935), den Oberregierungsrat im Reichskriegsministerium Dr. Joseph Kölzer (1934), die Ministerialräte im Reichsluftfahrtministerium Dr. jur. Rüdiger Schleicher (1939) und Dr.-Ing. Heinrich Steinmann (1937), den Regierungsrat im Heereswaffenamt Dr. phil. Gustav Wagner (1937), und den Ministerialdirigenten im Oberkommando der Marine Hans Methling (1938). Vgl. Vorlesungsverzeichnisse der Technischen Hochschule Berlin 1934 ff. Weitere Honorarprofessoren kamen aus anderen Ministerien.
HA-TUB, A 219, Erlaß Rust vom 14.10.1933. Zur Einführung des „Führerprinzips“an den Universitäten vgl. Helmut Seier, Der Rektor als Führer. Zur Hochschulpolitik des Reichserziehungsministeriums 1934–1945, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 12, 1964, S. 105–146.
Seit dem 1. 5.1938 konnte der Dr. rer. techn. nicht mehr verliehen werden. An seine Stelle trat der Dr. rer. nat. Die unabhängige Stellung der Fakultät blieb aber nicht unumstritten und wurde 1942 abgeschafft. Vgl. Geheimes Staatsarchiv Dahlem (GStA.), Rep. 76/835, 20.11.1941; BA R 21/840, Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung an TH Berlin, 20.11.1941.
Vorlesungsverzeichnisse der Technischen Hochschule Berlin 1934 ff.
GStA Rep. 92, Guertler, Nr. 6. Denkschrift Oskar Ritter von Niedermayer vom April 1941, „Die Wehrtechnische Fakultät der Technischen Hochschule“.
BA R 21/12497, Winkhaus am 22.1.1942.
Ebd. Beckers Antrag zur Begründung des Instituts für Technische Physik und Ballistik vom 24. 7. 1939.
HA-TUB, A 178, Grundsteinlegung der Wehrtechnischen Fakultät am 27.11.1937. Verzeichnis der Studienoffiziere. Ein weiteres Verzeichnis nennt 89 „Aktive Offiziere“. Bei diesem Verzeichnis könnte es sich um eine Übersicht aller Offiziere handeln, die vom Heereswaffenamt mit Forschungsaufgaben beauftragt waren. Unter ihnen befindet sich auch Walter Dornberger, der Leiter der V-Waffen-Programme des Heeres.
Zu Max von Laue vgl. Heiber, S. 818. HA-TUB, Wehrtechnische Fakultät der TH Berlin, Promotionsurkunden und Habilitationsurkunden 1935–1944.
HA-TUB, Promotionsurkunden.
Ebd.
Walter Dornberger, V2 — Der Schuß ins Weltall, Esslingen 1952, S. 52 und S.72? Zierold, S.216; Ludwig, S. 219 f.
Vgl. Geschichte der Technischen Universität Dresden 1828–1978, hrsg. von Rolf Sonnemann u.a., Berlin 1978, S. 155–165; Ludwig, S. 473 ff.
BA R 21/352, 9.12.1936; Ludwig, S. 22. f.
BA R 21/352, 9.12.1936.
Ebd., RWEVb-Luftfahrtministerium, 22.10.1936; GStA Rep. 76/436, Protokollnotizen vom 2.10.1936 und vom 1.6.1937. Vgl. auch ebd., Anmeldungsschreiben für den Reichshaushalt 1936.
GStA Rep. 76, Karton 53, Protokollnotizen 30.5.1936, 16.1.1936 und die beiden Niederschriften vom 25.6.1935 und 7.9. 1935.
BA R 21/204, Bl. 305 ff. Schreiben des Preußischen Finanzministers Popitz vom 3.9.1937.
BA R 2/12498, 30.8.1938, Bl. 60 f.; 9.7.1939 Bl. 47 ff.
HA-TUB, A 219, Brief Winkhaus vom 30.8.1940.
Vgl. BA R 21/204, Bl. 305 ff.
HA-TUB, Niederschrift über eine Besprechung im Reichserziehungsministerium am 4.11.1937. Zur Bauplanung für die Hochschulstadt vgl. Albert Speer, Erinnerungen, Frankfurt 1976, S. 85 ff.; Michael Engel, Hochschulstadt Berlin. Ein Kapitel Planungsgeschichte im Dritten Reich, in: Jahrbuch f. brandenburgische Landesgeschichte 22, 1971, S. 51–55; Lars O. Larsson, Die Neugestaltung der Reichshauptstadt. Albert Speers Bebauungsplan für Berlin, Stuttgart 1978, S. 70 ff. Zur Grundsteinlegung am 27. 11.1937 vgl. die Reden von Hitler, Rust und Becker in HA-TUB, A 178.
HA-TUB A 178, Niederschrift.
BA R 2/12497, Kostenermittlung der rohbaumäßigen Fertigstellung des Neubaus der Wehrtechnischen Fakultät vom 23.6.1938.
BA R 2/12497, Speer-RWEVb, 24.6.1938; ebd. RWEVb-Reichsfmanzministerium (RdF), 12.4.1938.
BA R 21/12498, Popitz-RWEVb, 28.3.1940.
BA R 21/204, Bl. 305 ff., Schreiben vom 3.9.1937; HA-TUB A 178, Rede Hitlers zur Grundsteinlegung der WTF.
BA R 2/12498, Niederschrift vom 8.6.1938; ebd., Schreiben des RdF-RWEVb, 18.8.1938 und RWEVb-RdF, 19.9.1939.
Ebd., Popitz-RWEVb, 28.3.1940.
Ebd., RWEVb-Becker, 21.2.1940.
BA R 2/12496, B1.24, 26.10.1940 und Bl. 25, 19.11.1940 zum Ausbau des Provisoriums in der Franklinstr. Bei den alliierten Bombenangriffen auf Berlin am 24.8. und 15./16.12.1943 wurde auch der Rohbau der WTF beschädigt. Vgl. GStA Rep. 76/436. Der Versuch des OKH, den im Bau befindlichen Kastellanbau nach seiner provisorischen Herrichtung für Bürozwecke und ein Kasino der Wehrmacht zu übernehmen, scheiterte am Einspruch des RWEVb. Das Ministerium fürchtete, daß aus einem Provisorium ein Dauerzustand werden könnte. BA R 2/12498, 5.8.1940, Bl. 61 f. und 26.9.1940.
Ludwig, S. 220 u. S. 475 f.; Geschichte der Technischen Universität Dresden, S. 155 ff.
BA R 2/12497 und 12498.
BA R 2/12497 Antrag Becker „Institut für Technische Physik und Ballistik“vom 24.7.1939. Zum Zusammenhang von Nationalsozialismus und Rüstung vgl. den Antrag des Dekans der WTF, Prof. Adolf Fry, vom 15.1.1941; „Die nationalsozialistische Idee verlangt, daß Wehrmacht, Wirtschaft und Wissenschaft in enger Verkettung miteinander gemeinsam der Sicherung und dem Wohle des Volkes dienen“. Ebd., 12498, Bl. 80–83.
Ebd., 12497 und 12498.
Ebd.
Walter I. Warlimont, Im Hauptquartier der deutschen Wehrmacht 1939–1945. Grundlagen-Formen-Gestalten, Frankfurt/M. 1962, S. 319 f.; Ludwig, S. 189 ff., S. 222, S. 231 und S. 352 f. Der Selbstmord Beckers wurde in der offiziellen Sprachregelung der nationalsozialistischen Propaganda als „Herzinfarkt“bezeichnet. Auf Anordnung Hitlers erhielt Becker ein Staatsbegräbnis. Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure 84, 4. 5.1940, S. 293 f.; Thomas, S. 52 ff.
GStA Rep. 92, Guertler. Vgl. auch Kürschners Deutscher Gelehrtenkalender 1940/41, Berlin/Leipzig 1942, S. 594.
BA R 21/792, Niedermayer-Harmjanz, 12.11.1937, Bl. 24–41. Prof. Paul Schmitthenner, badischer Staatsminister und Direktor des Wehrgeschichtlichen Seminars der Universität, forderte die Errichtung einer „Wehrgeistigen Fakultät“an der Universität Heidelberg. Sowohl Niedermayer als auch Schmitt-henner beabsichtigten, die Einführung der Militär- und Wehrwissenschaft zur Wehrerziehung der Jugend einzusetzen.
GStA Rep. 92, Guertler Nr. 6. „Memorandum: Betrifft die Wehrtechnische Fakultät Berlin“.
BA R 21/792, Stellungnahme Niedermayer zur Denkschrift von Schmitthenner über die „Wehrgeistige Fakultät“, 12.11.1937, B1.30.
HA-TUB, A 219, Schreiben von Arnim—Storm, 1.5.1940; vgl. auch Storm—Arnim 4.5.1940. Zu den Anwärtern auf die Nachfolge von Becker scheint auch Kurt Hesse, Prof. für Kriegsgeschichte und Kriegswirtschaft an der Universität Berlin, gehört zu haben. Hesse war auch Oberstleutnant im OKW.
GStA, Rep. 92, Guertler Nr. 6. Zeugenaussage zur Frage der Wehrtechnischen Fakultät der Technischen Hochschule Berlin, 10.2.1942. Anlaß war die Denkschrift Niedermayers vom April 1941. Nach Abschluß des Ehrengerichtsverfahrens wurde Niedermayer „überraschend“an die Ostfront versetzt. Niedermayer-Guertler, 20.5.1942.
Nachlaß Hans Ebert, „Eignungsbericht Willi Willing“. Material aus dem Berlin-Document-Center.
HA-TUB, A 219, Willing-Storm, 18.4.1940.
Ebd., Storm-RWEVb, 20.4.1940; vgl. Winkhaus-Storm, 16.4.1940. Arnim-Storm, 1. 5.1940.
Ebd., Aktennotiz 8.5.1940.
Ebd., Arnim-Storm, 1.5.1940. Deutsche Technik 8, 1940, S. 296, Nachruf für Prof. Achim von Arnim.
Ebd., „Die Ausbildung von Diplom-Ingenieuren auf wehrtechnischem Gebiet. Ziele und Aufgaben einer wehrtechnischen Fakultät“.
Ebd., „Die Ausbildung von Diplom-Ingenieuren auf wehrtechnischem Gebiet. Der Aufbau der Wehrtechnischen Fakultät und ihr Einbau in die Technische Hochschule“.
Ebd., Storm-RWEVb, 4.11.1940. Die anderen Kandidaten waren Prof. Hermann Kandier, (Waffenbau) und Prof. Abraham Esau (Militärische Fernmeldetechnik und Präsident der PhysikalischTechni-schen Reichsanstalt).
Ebd., Aktennotiz 29.11.1940.
Ebd., Willing-Storm, 28.1.1941.
Ebd.
Ebd., Storm-Amtsrat Bronder, 6.2.1941. „...am besten rühren wir an diesen Dingen nicht. Herr Willing kämpft hier einen Kampf gegen Windmühlenflügel“. Zierold, S. 227 ff.; Dornberger, S. 52 f. Zur Frage der Kernforschung im Heereswaffenamt vgl. Zierold, S. 258 ff.
BA R 2/12498, Bl. 80–82, Antrag Fry vom 15.4.1941; RWEVb-RdF, 29.3.1941; Fry-RWEVb, 22.1.1941, Bl. 112–113.
HA-TUB A 219, RWEVb-Rektor der TH, 9.6.1941.
Ebd., Storm-RWEVb, 23.9.1942; Aktennotiz 19.10.1942.
Ebd., Leeb-Reinsch 16.10.1942; Aktennotiz 19.10.1942.
Ludwig, S. 475 und 479; Willi A. Boelcke (Hrsg.), Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg. Hitlers Konferenzen mit Speer 1942–1945, Frankfurt/M. 1969, S. 125 und 222 zu einigen Projekten des Heereswaffenamtes.
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Ebert, H., Rupieper, HJ. (1979). Technische Wissenschaft und nationalsozialistische Rüstungspolitik: Die Wehrtechnische Fakultät der TH Berlin 1933–1945. In: Rürup, R. (eds) Wissenschaft und Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67450-1_22
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