Zusammenfassung
Als William Harvey das geheimnisvolle galenische Weltbild der Blutzirkulation ins Wanken brachte, mußte er in jahrelanger Arbeit über 80 Tierarten zergliedern, um die Funktion des Kreislaufs in seiner gültigen Form exakt darzustellen. Harvey’s Zweifel an der galenischen Lehre, daß die Nahrung in der Leber zu Blut verarbeitet werde und von dort durch die Gefäße in den Körper gelange, gingen von klassischen hämodynamischen Studien aus. Harvey schätzte die Blutmenge, die vom Herzen ausgeworfen wurde, auf 2 Unzen. Bei 72 Herzschlägen in der Minute würden pro Stunde 72 · 60 · 2 = 8640 Unzen ausgeworfen werden. Eine solche Menge, ca. das Dreifache des Körpergewichtes, konnte unmöglich direkt aus der Nahrung entstanden sein (Sigerist, 1932). Durch einfache Handgriffe, durch Abdrücken der oberflächlichen Venen und scharfe Beobachtung gelang es Harvey zu zeigen, in welche Richtung das Blut floß. Diese Beobachtung legte den Grundstein zu einer objektiven Darstellung des Kreislaufgeschehens. Die Entdeckung des Blutdruckes blieb jedoch dem englischen Geistlichen Stephan Hales (1677–1761) vorbehalten. Hales führte ein Steigrohr in die A. carotis eines Tieres ein und konnte aus der Höhe der Blutsäule den Blutdruck direkt ablesen (Abb. 1).
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Rieckert, H. (1979). Einleitung. In: Hypotonie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67418-1_1
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