Zusammenfassung
Die traditionelle Zollunionstheorie setzt für jede Industrie konstante oder zunehmende Kosten voraus und wird häufig kritisiert, weil sie keine steigenden Skalenerträge zuläßt. Ziel dieses Beitrags ist es, die steigenden Skalenerträge systematisch in die Zollunionstheorie einzubauen. Insbesondere wollen wir dabei prüfen, ob die bekannten Konzepte der Handelsschaffung und Handelsablenkung noch weiterhin relevant sind.1)
Aus dem Englischen übersetzt von Dipl. Ök. Herbert Bodenbender mit freundlicher Erlaubnis der University of Chicago Press und des Ver-fassers W.M. Corden: Economies of Scale and Customs Union Theory, in: Journal of Political Economy, Bd. 80/1972, S. 465-474.
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Anmerkungen
Viner, 1950 (II), S. 45–46 bringt zwar eine grundlegende Diskussion steigender Ertrage, die aber in der Literatur nicht weitergefiihrt wurde. Seine SchluBfolgerungen unterscheiden sich teilweise von denen dieses Beitrags, was moglicherweise auf seine (nicht naher spezifizierten) unterschiedlichen Annahmen zuriickzufiihren ist. Vgl. auch Johnson, H.G.: Money, Trade and Economic Growth, London 1962, S. 60–61.
Die Notwendigkeit dieser Bedingung folgt unmittelbar aus dem Diagramm im Anhang*).
Vgl. Corden, 1967a (I). Der vorliegende Artikel stellt im wesentlidhen eine Erweiterung der Untersuchungen dieses friiheren Beitrags zur Zollunionstheorie dar.
Eine geometrische Darstellung dieses Falls ist im Anhang zu finden*). Dieser Fall wurde auch von Johnson geometrisch behandelt (vgl. Johnson, H.G.: Money, Trade and Economic Growth, London 1962, S. 59) und von Viner, 1950 (II), S. 45–46 beschrieben.
Dieser Ausdruck geht auf Viner, 1950 (II), S. 45 zuriick.
Der Begriff kommt aus Australien. Die komplizierte Struktur der australischen Zollbestimmungen laBt sich teilweise als Versuch einer (nicht ganz bewuBten) Anwendung des Prinzips maBgeschneiderter Zolle interpretieren. *) Der Anhang konnte aus Platzgriinden nicht in den vorliegenden Band aufgenommen werden. D. Hrsg.
Man konnte sich hier einen ProzeB der "halsabschneiderischen Konkurrenz" vorstellen, der dariiber entscheidet, welche der beiden Firmen iiberleben wird. Dasjenige Unternehmen, das bei alleiniger Belieferung des Unionsmarktes die relativ niedrigeren Durchschnittskosten aufweist, hat dann die giinstigere Position. Der Unterschied kann z.B. durch die relativen Faktorintensitaten usw. bedingt sein. Falls der Tatbestand des "learning by doing" in irgendeiner Form erfiillt ist, und wenn er von der Produktionshohe abhangt, dann kann man erwarten (wenn die anderen Faktoren gleich sind), daB die Firma, die urspriinglich den groBeren Binnenmarkt versorgte, nach Bildung der Union die niedrigeren Kosten aufweist und somit iiberlebt. Auch ist die relative Finanzkraft zur Uberwindung zeitweiliger Verluste von Bedeutung. Wahrend des "Ausleseprozesses" kann der Unionspreis erheblich sinken, was zu einer voriibergehenden Einkommensumverteilung von Produzenten zu Konsumenten fiihren kann.
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Corden, W.M. (1979). Steigende Skalenerträge und Zollunionstheorie. In: Luckenbach, H. (eds) Theorie der Außenwirtschaftspolitik. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67191-3_9
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