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Zollunionstheorie: Ein allgemeiner Öberblick

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Part of the book series: Hochschultext ((HST))

Zusammenfassung

In diesem Aufsatz soil vor allem ein Überblick über die Entwicklung der Zollunionstheorie von Viner bis heute gegeben werden. Da jedoch die Theorie ihrer Intention nach zumindest ein Hilfsmittel zur Interpretation der Wirklichkeit sein muß, wird auch einer Zusammenfassung empirischer Befunde, die sich auf Vorteile aus der Bildung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beziehen, Platz gewidmet. Als erstes ist es notwendig, die Zollunionstheorie zu definieren. Generell kann das Zollsystem eines Landes Güter und/oder Länder unterschiedlich behandeln. Eine Diskriminierung von Gütern liegt vor, wenn verschiedene Güter mit differierenden Zollsätzen belastet werden, wahrend eine Landerdiskriminierung stattfindet, wenn - je nach dem Ursprungsland -dasselbe Gut unterschiedlichen Zollsatzen unterworfen ist. Die Zollunionstheorie kann man als den Zweig der Zolltheorie definieren, der sich mit den Wirkungen geographisch diskriminierender Änderungen von Handelshemmnissen befaßt.

Aus dem Englischen übersetzt von Dr. rer. pol. Emil Strigens mitfreundlicher Erlaubnis der Cambridge University Press und des Ver-fassers R.G. Lipsey: The Theory of Customs Unions: A General Survey, in: Economic Journal, Bd. 70/1960, S. 496–513.

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Anmerkungen

  1. Eine friihere Version dieser Arbeit wurde auf der Konferenz der Association of University Teachers of Economics, die im Januar 1959 in Southampton stattfand, vorgetragen. Fiir Kommentare und Vorschlcige bin ich G.C. Archibald, K. Klappholz und Prof. L. Robbins verpflichtet.

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  2. Zwischen den Punkten (1) und (2) besteht offensichtlich eine Beziehung, denn die Existenz von (1) ist eine notwendige Bedingung fiir (2); dennoch ist es angebracht, sie separat zu behandeln, da (1) keine hinreichende Bedingung fiir (2) ist.

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  3. Viner, 1950 (II). Vgl. das gesamte Kap. 4, insbes. S. 43-44.

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  4. Im folgenden werden stets das Inland mit A, das Partnerland mit B und die Drittlander mit C bezeichnet.

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  5. Diese Argumentation geht davon aus, daB in jedem Land die relativen Preise den realen Transformationsraten entsprechen. Daher konnte in Land A mit den Ressourcen, die bei der Produktion einer Einheit X eingesetzt sind, auch irgendein anderes Gut bis zum Wert von 35s produziert werden. Da man eine Einheit X von B beziehen kann, indem man Giiter im Wert von nur 26s exportiert, erzielt A aus der Freisetzung von Ressourcen in der X-Produktion infolge der Aufnahme des Handels mit B einen GiiteriiberschuB im Wert von 9s.

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  6. Lipsey und Lancaster, 1956-57 (II).

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  7. Der Sachverhalt kann etwas starker formalisiert so ausgedriickt werden: Die notwendigen Bedingungen fur die Maximierung irgendeiner Funktion liefern im allgemeinen keine hinreichenden Bedingungen fur eine ErhShung des Funktionswerts, wenn das Maximum durch die ftnderung nicht erreicht wird.

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  8. Eines der beiden Lander kann auch ein effizienter Produzent dieses Gutes sein, der keinen Zollschutz braucht. In diesem Fall sind erst recht Gewinne zu erwarten.

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  9. Makower und Morton, 1953 (II), S. 33-49.

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  10. Man muB sorgfaltig unterscheiden zwischen Komplementaritat und Konkurrenz in bezug auf die Kosten und in bezug auf die Praferenzen. Beides ist mSglich. Im Makower-Morton-Modell existieren diese Beziehungen lediglich auf der Kostenseite. Ein Beispiel fiir die Verwirrung, die entstehen kann, wenn diese Unterscheidung nicht gemacht wird, kann man in F.V. Meyers Aufsatz, 1956 (II) finden. Meyers Definitionen miiBten sich, wenn sie irgendeine Bedeutung haben sollen, auf die Nachfrageseite beziehen. Er diirfte daher seine Ergebnisse nicht denen von Makower und Morton oder denen von Viner gegeniiberstellen, die sich samtlich mit Komplementaritat und Konkurrenz in bezug auf die Kosten befassen.

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  11. Es wird im folgenden stets unterstellt, daB die Zolleinnahmen des Staats entweder über pro-Kopf-Subventionen an die Individuen verteilt werden oder daB der Staat sie fiir dasselbe Giiterbiindel verausgabt, das auch die Konsumenten gekauft haben wiirden.

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  12. J.E. Meade, The Theory of Customs Unions, Amsterdam 1956.

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  13. Gehrels, 1956-57 (II).

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  14. Lipsey, 1957 (II). Meine eigene Arbeit wurde zuerst 1954 geschrieben als Kritik an der von Dr. Ozga in seiner Dissertation gemachten Annahme fester Proportionen im Konsum (S.A. Ozga, The Theory of Tariff Systems, University of London, Ph.D. thesis, unveroffentlicht).

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  15. Lipsey, 1957 (II), S. 43-44. Die geringfiigige Veranderung des Zitats ist erforderlich, um die Symbole des Beispiels mit den in diesem Text gebrauchten vergleichbar zu machen.

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  16. Gehrels, op. cit., S. 61

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  17. Lipsey, 1956-57 (II), S. 211-214.

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  18. Wenn wir annehmen, daB die Konsumenten ihre Kaufe den relativen Preisen anpassen, die auf dem heimischen Markt herrschen, dann kann man statt zu sagen, die Substitutionsrate im Konsum miisse der Transformationsrate im Handel gleich sein, die Optimumbedingungen auch ausdriicken als Obereinstimmung der relativen Preise auf den heimischen Markten mit denen des internationalen Markts- 19) Gehrels, op. cit. S. 61 und Lipsey, 1957 (II), S. 40-41.

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  19. Der Sinn seiner Systematik, wie jeder Systematik dieser Art, darf nur sein, so meine ich, zu illustrieren, wie das Modell funktioniert. Wenn man einmal die Analyse im Griff hat, ist es mdglich, samtliche Spezialfalle, die es geben mag, durchzuspielen, und es scheint nicht notwendig zu sein, von vornherein alle m8glichen Falle explizit abzuhandeln.

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  20. Beispielsweise muB nicht derselbe Zollsatz fiir alle Importe gelten. In diesem Fall ist es lediglich notwendig, jede Zunahme oder Abnahme des Handels um einen Dollar mit dem Anteil des Werts, der aus dem Zoll besteht, zu gewichten. Je gr6Ber der Zollsatz ist, um so groBer ist der Gewinn oder Verlust. Wenn man Vergleiche zwischen Landern vornehmen will, ist es auch mSglich, den Handel je Dollar in einer bestimmten Richtung anders zu gewichten als den Handel in irgendeiner anderen Richtung. Diese Modifikationen beriihren jedoch nicht den Kern der Meade1schen Analyse, der darin besteht, kleine Zollanderungen vorzunehmen und dann festzustellen, daB die Wohlstandswirkungen von der Nettoanderung des Handelsvolumens abhangen. Sodann wird die Untersuchung weitergefiihrt, um zu ermitteln, unter welchen Umstanden per Saldo eine Zunahme oder Abnahme des Handelsvolumens wahrscheinlich ist.

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  21. Op. cit., S. 50-51.

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  22. Op. cit., Abschnitt V.

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  23. Es kann gezeigt werden, daB ein eindeutiges second-best-Niveau fiir irgendeinen variablen Faktor (d.h. ein Niveau, welches bei Invariabilitat aller anderen bestehenden Steuern, Zollen etc. den Wohlstand maximiert) in einer Vielzahl von Fallen existiert (vgl. z.B. Lipsey und Lancaster op. cit. Abschnitte V und VI). Seine Existenz kann jedoch nicht generell bewiesen werden (ebenda Abschnitt VIII).

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  24. Dies kann starker formalisiert ausgedriickt werden. Betrachten wir die Richtung der finderung - hin zum second-best-Optimum oder davon weg -, die durch die Steuer&nderung verursacht wird. Die Bewegung fort vom second-best-Optimum ist eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung fiir eine Wohlstandsminderung. Die Bewegung hin zum second-best-Optimum ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung fiir eine Wohlstandssteigerung.

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  25. R.G. Lipsey, The Theory of Customs Unions: A General Equilibrium Analysis, University of London Ph.D. thesis, unveroffentlicht *), S. 97–99, und mathematischer Anhang zu Kapitel VI.

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  26. Scitovsky, 1958 (II), S. 64-78.

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  27. Zu beachten ist auch, daB angenommen wird, jedes Gut sei ein Substitut fiir jedes andere; Komplementaritatsbeziehungen existieren nicht.

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  28. Scitovsky, op. cit. S. 67.

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  29. H.G. Johnson, The Gains from Free Trade with Europe: An Estimate, MSE, Bd. 26/1958.

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  30. Indem ich Prof. Johnson nenne, mochte ich nicht sagen, daB nur er diese Art von Okonomik betreibt, die ich kritisiere. Im Gegenteil, er ist typisch fiir eine Vielzahl von ^konomen, die versucht haben, quantitative Folgerungen aus qualitativen Argumenten zu Ziehen. *) Inzwischen erschienen. Vgl. Lipsey, 1970 (II). D. Hrsg.

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  31. H.G. Johnson, The Criteria of Economic Advantage, Bulletin of the Oxford University Institute of Statistics, Bd. 19/1957, S. 35. Ein ahnliches Argument enth&lt "The Economic Gains from Free Trade with Europe", Three Banks Review, September 1958.

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  32. Johnson, "Economic Gains", op. cit., S. 10 und "Economic Advantage", op. cit., S. 35.

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  33. Scitovsky, op. cit., S. 42 ff.

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  34. Gehrels und Johnston, 1955 (II).

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  35. Trotz Milton Friedmans Argument, daB das Uberleben des besten die Gewinnmaximierungshypothese beweise (vgl. Essays in Positive Economics, Chicago, 1953). Eine zwingende Widerlegung des Arguments von Friedman kann man - wie mir scheint - bei G.C. Archibald, The State of Economic Science, British Journal of the Philosophy of Science, Juni 1959, finden.

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© 1979 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg

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Lipsey, R.G. (1979). Zollunionstheorie: Ein allgemeiner Öberblick. In: Luckenbach, H. (eds) Theorie der Außenwirtschaftspolitik. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67191-3_8

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