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Der kombinierte Einsatz budget- und zinspolitischer Maßnahmen zur gleichzeitigen Erreichung binnen- und außenwirtschaftlicher Ziele

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Theorie der Außenwirtschaftspolitik

Part of the book series: Hochschultext ((HST))

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Zusammenfassung

Schwerwiegende wirtschaftspolitische Probleme ergeben sich im Rahmen einer durch grundsätzlich feste Wechselkurse gekennzeichneten internationalen Währungsordnung immer wieder dadurch, daß bei der gleichzeitigen Verfolgung binnen- und außenwirtschaftlicher Aufgaben in bestimmten wirtschaftlichen Situationen Zielkonflikte auftreten. Solche Zielkonflikte sind deshalb so häufig, weil die wichtigsten Bestimmungsgrößen der konjunkturellen Entwicklung im Inland gleichzeitig entscheidende Determinanten der Zahlungsbilanz darstellen und umgekehrt. Aus diesem Grund wird ein Land, das aus Gründen der Beschäftigung eine expansive Geld- und Fiskalpolitik betreibt, damit rechnen müssen, daß die entsprechenden Maßnahmen nicht ohne Konsequenzen für die außenwirtschaftliche Entwicklung bleiben und eine Verschlechterung der Zahlungsbilanz eintritt. Umgekehrt ist zu erwarten, daß sich bei einer antiinflationaren und deshalb kontraktiven Politik in der Regel eine Verbesserung der Zahlungsbilanz einstellt.

Wiederabgedruckt aus Bombach, G. (Hrsg.): Beiträge zur Theorie der AuBenwirtschaft, Berlin 1970, S. 35–58, mit freundlicher Erlaubnis des Verlags Duncker & Humblot und des Verfassers, der an der ursprünglichen Fassung dieses Aufsatzes geringfügige Anderungen vorgenommen hat.

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Anmerkungen

  1. Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um den Inhalt eines 1967 vor dem Theoretischen AusschuB des Vereins fur Socialpolitik gehaltenen Referates, dessen ausgearbeitete Fassung 1970 in den Schriften des Vereins fiir Socialpolitik, N.F. Bd. 56, erschien (in: Beitr&ge zur Theorie der AuBenwirtschaft. Von B. Fritsch, E. HelmstSdter, H.-J. Jarchow, K. Rose, E. Sohmen. Hrsg. von G. Bombach, Berlin 1970).

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  2. M. Gilbert und W. McClam, Domestic Implications of the Evolving International Monetary Mechanism. Domestic and External Equilibrium: European Objectives and Policies. AERPP, Bd. 55/1965, S. 193 ff.

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  3. W.L. Smith, Are There Enough Policy Tools? AERPP, Bd. 55/1965, S. 213 f.

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  4. Mundell, 1962 (I), S. 70 ff. - Siehe aber auch schon die Bemerkungen W. Stiitzels (Volkswirtschaftliche Saldenmechanik. Tubingen 1958, S. 163 ff). - Vgl. auch den neueren Aufsatz von Krueger, 1965 (I), S. 195 ff.

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  5. Siehe H.G. Johnson, "Federal Reserve Bulletin", 50 (1964), S. 1404.

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  6. M. Gilbert und W. McClam, a.a.O., S. 198.

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  7. The Balance of Payments Adjustment Process. A Report by Working Party No. 3 of the Economic Policy Committee of the Organisation for Economic Co-Operation and Development. August 1966, S. 19 ff.

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  8. Krueger, a.a.O., S. 201 f. - Johnson, a.a.O., S. 1404.- The Balance of Payments Adjustment Process..., a.a.O., S. 22.

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  9. Naheliegend ware es auch, neben dem Zinssatz den Wechselkurs in die zu analysierende Mittelkombination einzubeziehen. Diese Moglichkeit, die von Fohl (AuBenwirtschaftliches und binnenwirtschaftliches Gleichgewicht, JS, Bd. 14/1963, S. 606) genauer untersucht worden ist, kommt hier aber nicht in Betracht, da es uns gerade um die Problematik von Zielkonflikten im Rahmen fester Wechselkurse geht.

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  10. In der Regel beeinfluBt die Zentralbank das Zinsniveau mittelbar und zwar in erster Linie durch Einwirkung auf das Geldangebot der Geschaftsbanken (z.B. mit der Mindestreservepolitik oder mit den von ihr festgelegten Refinanzierungsbedingungen), zuweilen auch durch Transaktionen mit Nichtbanken (z.B. im Wege von Offenmarktgeschaften auf dem Kapitalmarkt).

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  11. Den Zusammenhang zwischen I und 3 sollte man umfassender interpretieren und in der GroBe 3 nicht nur einen VergleichsmaBstab fiir •die Wirtschaftlichkeit von Investitionen, sondern auch einen Ausdruck fiir die von der Zentralbank beeinfluBbaren und fiir die Invest itionsentscheidungen relevanten "Finanzierungsbedingungen" sehen.

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  12. Die Moglichkeit, daB die Exportaktivitat von der konjunkturellen Entwicklung im Inland, d.h. von der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, beeinfluBt wird, ist insbesondere von K.W. Rothschild ("Pull" und "Push" im Export, WA, Bd. 97/1966 (II), S. 251 ff.) in Form des von ihm so benannten "Push-Effekt" betont worden. " Der ’Push-Effekt1 besagt, daB Firmen, die sowohl fiir den Inlands- wie fiir den Auslandsmarkt arbeiten, den Export bei schwacher Binnenkonjunktur besonders forcieren, ihn bei inlandischer Hochkonjunktur jedoch weniger stark betreiben" (a.a.O., S. 260). Das Wirksamwerden dieses Effekts wird von der Deutschen Bundesbank - zumindest teilweise -mit den jiingeren westdeutschen Erfahrungen bestatigt. So findet sich im Geschaftsbericht fiir das Jahr 1966 (S. 88 f.) der Hinweis, daB "die AbschwSchung der inneren Nachfrage... verstarkte Exportanstrengungen ausloste" und auf diese Weise entscheidend von Mitte 1965 an zur Bildung von Leistungsbilanziiberschiissen beitrug.

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  13. Eine solche Hypothese, die explizit in das Modell von Krueger (a. a.O., S. 197 f.) eingeht, konnte man durch die empirischen Untersuchungen von A. W. Phillips (The Relation Between Unemployment and the Rate of Money Wage Rates in the United Kingdom, 1951-1957, Eca, Bd.25/1958, S. 283 ff.) über ZusammenhSnge zwischen Beschaftigung und Geldlohnsatz stiitzen.

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  14. Bei der Ermittlung des Zahlungsbilanzsaldos ist aus Griinden der Vereinfachung von unentgeltlichen tlbertragungen abgesehen worden.

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  15. Fiihrt eine Veranderung von a, 3 und y zu einer Situation, bei der dY > 0 und dZ < 0 oder dZ > 0 und dY<0, dann sprechen wir im Rahmen unserer Betrachtungen von einem Zielkonflikt.

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  16. Bei A < 0 wiirde eine "Storung" des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichtszustandes einen RevisionsprozeB in der Wirtschaft auslosen, der immer weiter vom Gleichgewicht wegfiihrt.

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  17. Wir sprechen hier von einer unteren Grenze, weil der Kombinationskoeffizient in Gleichung (20) absolut genommen den Wert II I nicht unterschreiten darf.

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  18. Wir sprechen hier von einer oberen Grenze, weil der absolute Wert des Kombinationskoeffizienten von Gleichung (23) nicht über h LY hinausgehen darf.

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  19. Gleichung (25) zeigt deutlich, daB das angestrebte Zielbiindel ohne Einsatz zinspolitischer MaBnahmen nicht_realisiert werden kann. Fiir d3 0 ergibt sich namlich bei Bda - Fdy $ 0 lii -mi™ -B—d-aS a- Fdy _ ± 00. Die Bedingung (25) fordert aber einen endlichen Wert fiir den Kombinationskoeff izienten. DaB eine gegenlaufige Entwicklung der Zahlungsbilanz und gesamtwirtschaftlichen Nachfrage allein mit Hilfe budgetpolitischer MaBnahmen nicht erreicht werden kann, auBert sich auch darin, daB Y Y j*- = (siehe Appendix, (A 1) - (A 10)). Offenbar fiihren Veranderungen von a und y zu einem gleichen "Wirkungsquotienten" von Y und Z.

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  20. Als Erklarung fiihrt Mundell (a.a.O., S. 76) das von ihm so bezeichnete "Principle of Effective Market Classification" an. Danach sollen die wirtschaftspolitischen Mittel fiir die Ziele eingesetzt werden, auf die sie den relativ groBten EinfluB haben. Wie dieses Prinzip in dem von uns betrachteten Fall genauer formuliert und begriindet werden kann, wird im Appendix gezeigt ((A 11) - (A 16)).

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  21. Diese Annahme bedeutet, daB Staatsausgaben und Steuern um den gleichen Betrag geandert werden. Eine solche Situation ist der Ausgangspunkt fiir das bekannte Haavelmo-Theorem.

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  22. Die Bedingung (24) zeigt, daB der Spielraum fiir den Kombinations-koeff izienten durch den Ausdruck N*= KB A bestimmt wird.

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  23. Wie sich der Spielraum des speziellen Kombinationskoeffizienten bei gegebenen ap d& und dy mit alternativen Werten von C y, I g usw. andern kann, wenn am Ausgangsgleichgewicht festgehalten wird, ist im Appendix ((A 17) - (A 22)) dargestellt.

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  24. In diesem Fall ware die marginale Absorptionsquote (marginale Konsumquote plus "marginale Investitionsqtiote") kleiner als eins.

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  25. DaB der absolute Wert von N*bei A + Ly > 0 mit steigenden Werten von Ly abnimmt, wird deutlich, wenn N*in folgender Form geschrieben wird: N* = -KfBt [1 -C 2( 1 - aty2Y - at) - I Gv(1 - at*G G - at*) ] K ^ L B Y

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  26. Das Gleiche gilt nach dem oben Gesagten auch fiir eine abnehmende Zinselastizit&t der Kapitalbewegungen.

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  27. Aus (34) und (35) ergeben sich: K6 K( und-dYL 6 = 1 dZ-dYLy

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  28. Gleichung (41) zeigt, daB fur d& > 0 auch bei 6 ^ 0 und damit gleichbleibender bzw. zuriickgehender gesamtwirtschaftlicher Nachfrage (vgl. Gleichung (34)) eine Erhdhung der Investitionstatigkeit bei dZ >0 (vgl. Gleichung (35)) erreicht werden kann, wenn die Staatsausgaben so herabgesetzt werden, daB der Ausdruck fiir dl in Gleichung (41) positiv ist. Wie die folgenden Ableitungen zeigen, miissen dabei gleichzeitig die Steuersatze gesenkt werden: Bei d& > 0 tritt eine Erhdhung der Investitionen offenbar nur dann ein, wenn 6 --1rJly- (BD + AIg t*G) + L|3C yt Y - I g t*G Fa^pr > 0 (a) bzw. K_ x K„- V * 0 A64 ) + 6 ^ : B D + I B c y t Y > 0 - (b) Y ’ Y Die Ungleichung (b) kann offenbar nur erfiillt werden, wenn F | l + A 6! i < 0. (C) Wie aus Gleichung (26) hervorgeht, muB die mit einer Einschrankung der Staatsausgaben verbundene ZinserhShung dann von einer Steuersenkung begleitet sein. DaB eine gegenlSufige Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und der Investitionstatigkeit mit Hilfe budgetpolitischer MaBnahmen, d.h. über a und y, grundsatzlich erreicht werden kann, auBert sich auch darin, daB Da y zu einem groBeren Wirkungsquotienten von Y und I fiihrt als a (vgl. Appendix (A 23) - (A 26)), liegt es nahe, daB der Einsatz von y an der gewunschten Xnderung von Y und der Einsatz von a an der gewunschten Anderung von I orientiert wird.

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  29. Sollen die ZielgroBen unabhangig von der GroBe der relevanten Parameter realisiert werden, dann ist es (abweichend von den Ergebnissen im Grundmodell) jetzt erforderlich, daB alle drei wirtschaftspolitischen Mittel eingesetzt werden.

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  30. S. die Gleichungen (34) und (35).

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  31. Damit bleiben zwangslaufig alle Aspekte unberiicksichtigt, die nur bei einer dynamischen Analyse sichtbar werden.

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  32. Unsere Analyse stellt insofern eine kurzfristige Betrachtung dar, als die durch die Kapitalbewegungen induzierten Zinszahlungen und die Wirkungen der Investitionen auf die Produktionskapazitat unberiicksichtigt bleiben.

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  33. Vgl. hierzu auch: Krueger, a.a.O., S. 201. - Johnson, a.a.O., S. 1404. - Smith, a.a.O., S. 214 f.

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  34. Dieser Unterschied in der Wirksamkeit der Aktionsparameter kommt auch darin zum Ausdruck, daB die Wirkungsquotienten von a und y in bezug auf Y und Z groBer sind als der Wirkungsquotient von 3 in bezug auf Y und Z (vgl. FuBnote 20, und Appendix (A 11) - (A 16)).

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© 1979 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg

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Jarchow, HJ. (1979). Der kombinierte Einsatz budget- und zinspolitischer Maßnahmen zur gleichzeitigen Erreichung binnen- und außenwirtschaftlicher Ziele. In: Luckenbach, H. (eds) Theorie der Außenwirtschaftspolitik. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67191-3_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-67191-3_7

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