Zusammenfassung
In einem neueren Aufsatz1 hat Robert A. Mundell festgestellt, daß kaum ein Versuch unternommen wurde, um die kennzeichnenden Merkmale eines Gebietes zu beschreiben, fiir das die Existenz nur einer Währung oder -was nahezu das gleiche ist — die Existenz eines Systems fixierter Wechselkurse mit garantierter Währungskonvertibilität optimal ist. Die umfangreiche Literatur über die relativen Vorzüge fixierter gegeniiber flexiblen Wechselkursen blieb durch dieses Versäumnis ziemlich unfruchtbar. Implizit wurden die vorhandenen Landesgrenzen benutzt, um das jeweilige Währungsgebiet zu definieren, für welches dann nach außen flexible Wechselkurse bestehen — oder auch nicht. Wenn es jedoch - wie in der EWG — verschiedene Möglichkeiten gibt, die Lander zu einzelnen Währungsgebieten zusammenzufassen, oder wenn die Faktormobilität innerhalb einzelner Länder gering ist, dann stellt sich nach Mundell zwangsläufig die Frage, welche wirtschaftlichen Merkmale die optimale Größe für einen Raum mit einer einzigen Währung bestimmen. Ich will den Optimalitätsgedanken weiterentwickeln, indem ich untersuche, welchen Einfluß die Offenheit einer Wirtschaft, d.h. das Verhältnis handelbarer zu nicht handelbaren Gütern, auf das Problem der gleichzeitigen Realisierung von externem und internem Gleichgewicht hat, wobei besonders die Notwendigkeit interner Preisniveaustabilität betont wird.
Aus dem Englischen über setzt von Dipl. Ök. R. Hilpert mit freundlicher Erlaubnis der American Economic Association und des Verfassers R.I. McKinnon: Optimum Currency Areas, in: American Economic Review, Bd. 53/1963, S. 717–725
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Anmerkungen
Mundell, 1961 (II), Ubersetzung im vorliegenden Band, S. 247 ff.
Meade, J.E.: The Theory of International Economic Policy. Vol. I, The Balance of Payments, London 1951.
Stein, J.L.: The Optimum Foreign Exchange Market, AER, Bd. 53/1963.
Harrod, 1957 (E), S. 53-56.
Wenn wir diese Annahme fiir das normale Elastizitatsmodell verwenden, dann wird sowohl die Elastizitat der auslandischen Exportnachfrage Tif als auch die Elastizitat des auslandischen Importangebots e^ als unendlich angesehen. Mithin wiirde eine Abwertung, d.h. eine Erhohung des Kurses k der Auslandswahrung,die Handelsbilanz B immer verbessern. Das AusmaB der Verbesserung ist proportional der Summe der Elastizitaten der inlandischen Importnachfrage n^ und des inlandischen Exportangebots e,, so daB die Beziehung gilt, in der Z den Exportwert bei ausgeglichener Handelsbilanz reprasentiert. Die Problematik dieses Standardmodells liegt darin, daB n^ und e^ von der Hohe der Absorption abhangen, die ihrerseits sowohl durch die Abwertung mitbestimmt wird als auch durch die Offenheit der Volkswirtschaft: Es ist mithin schwierig, die moglichen Preisreaktionen im Inland vorherzusagen, denn die Gesamtheit der nicht handelbaren Giiter geht explizit in das Modell nicht ein. Die Annahme, daB ri^ und unendlich sind, unterscheidet sich zwar von der iiblichen Vereinfachung, nach der beide Angebotselastizitaten ef und unendlich sind. Sie ist jedoch m.E. bei der Analyse der meisten kleinen Gebiete die angemessenere Annahme.
Hinshaw, R.: Currency Appreciation as an Anti-Inflationary Device. QJE, Bd. 65/1951.
Pearce, I.F.: The Problem of the Balance of Payments. IER, Jan. 1961.
Stein, J.L.: The Optimum Foreign Exchange Market. AER, Bd. 53/1963.
Mundell, 1961 (II), S. 663, Ubersetzung im vorliegenden Band, S. 247 ff. Mundell, 1961 (II), S. 663, Ubersetzung im vorliegenden Band, S. 247 ff.
Mundell, 1961 (II), Ubersetzung im vorliegenden Band, S. 247 ff.
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McKinnon, R.I. (1979). Optimale Währungsgebiete. In: Luckenbach, H. (eds) Theorie der Außenwirtschaftspolitik. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67191-3_12
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