Nachweisverfahren zur Serumferritinbestimmung

Zusammenfassung

Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der radioimmunologischen Bestimmung der Ferritinkonzentration im Serum haben innerhalb kurzer Zeit nach der Erstveröffentlichung einer Meßmethode zur Entwicklung weiterer unterschiedlicher Verfahren und auch kommerzieller Assays geführt. Die dargelegten Ergebnisse beziehen sich im wesentlichen auf eigene Untersuchungen mit der Originalmethode und drei handelsüblichen Kits. Die Ferritinkonzentration im Serum kann um mehr als 4 Größenordnungen variieren, der in der Praxis aus der Standardkurve ablesbare Bereich umfaßt nur etwa 2 Größenordnungen. Mit allen vier Assays kann Serumferritin noch bei Patienten mit Eisenmangel nachgewiesen werden. Dagegen wird die Nutzbarkeit der Standardkurve für hohe Ferritinkonzentrationen bei den immunoradiometrischen Assays durch den sog. „High-dose-hook“-Effekt beeinflußt, so daß oberhalb eines Grenzwerts adäquate Verdünnungen erforderlich sind. Im Intraassay-Vergleich sind bei 30fach-Bestimmungen von Proben im linearen Teil der Standardkurve bei allen Assays Variationskoeffizienten kleiner als 10% erreichbar, das gleiche gilt für die Interassay-Variationen. Serumproben können bei -20°C zumindest ein Jahr lang bis zur Ferritinbestimmung aufgehoben werden. Bei einem Vergleich der Verfahren untereinander anhand von 80 Serumproben im Konzentrationsbereich zwischen 1 und 70.000 μg/1 wurden in der Regressionsanalyse gute Korrelationen (r 〉0,98) zwischen allen Assays gefunden. Dagegen weichen die Absolutwerte bis zum Faktor 3 voneinander ab. Hier ist eine international einheitliche Definition des Standardferritins unbedingt erforderlich. Ebenso müssen noch weitere Untersuchungen zur Vereinheitlichung der Normbereiche für die einzelnen Verfahren durchgeführt werden.