Zusammenfassung
Differenzierung zwischen Eisenmangelanämien und anderen Anämien: Der Mittelwert der Serumferritinkonzentration bei Patienten mit Eisenmangelanämie beträgt weniger als 20% der Werte, die man bei Patienten mit Anämien anderer Ursache findet. Serumferritin erlaubt die Differenzierung in diese beiden Gruppen mit einer Sicherheit von mehr als 95%. Selbst Patienten, die eine Eisenmangelanämie zusammen mit einer anderen Erkrankung haben oder bereits unter oraler Eisentherapie stehen, können von anämischen Patienten ohne Eisenmangel unterschieden werden. Es können allerdings Probleme entstehen, wenn man versucht, eine Eisenmangelanämie nur mittels des Serumferritins zu sichern, d.h. wenn man Hämoglobinkonzentration und Hämatokritwert nicht in Betracht zieht. Verminderte Serumferritinwerte kann man bei Blutspendern und gesunden menstruierenden Frauen auch dann beobachten, wenn sie noch keinen manifesten Eisenmangel aufweisen.
Diagnose und Verlaufsbeobachtung von Patienten mit Hämochromatose: Einige Patienten mit Hämochromatose weisen keine erhöhten Werte des Serumferritins auf. Dies kann darauf zurückgeführt werden, daß diese Patienten kein vermehrtes Eisen im RES haben. Bei Untersuchungen über den Einfluß der Aderlaßtherapie auf die Serumferritinkonzentration konnten wir beobachten, daß das Serumeisen solange nicht abfällt, bis die Serumferritinkonzentration geringer als 20 ng/ml ist. Es hat den Anschein, daß bei behandelten Patienten die Eisenspeicher anhand des Serumferritins unterschätzt werden.
Technische Einschränkungen des Serumferritinassays: Beim Doppelantikörper-immunoradiometrischen Assay (2-site IRMA) kann es infolge des sogenannten „High-dose-hook“-Effekts zu falsch zu niedrig bestimmten Serumferritinkonzentrationen kommen. Dieses Problem kann jedoch bei Anwendung von 2 Arbeitstechniken vernachlässigt werden. Beim ersten Verfahren werden alle Proben, die einen Ferritinwert oberhalb eines vorher festgelegten Grenzwertes aufweisen, verdünnt und nochmals in den Assay eingesetzt. Beim zweiten Verfahren wird der 2-site IRMA so modifiziert, daß die zweite Reaktion in einem gemeinsamen Bad durchgeführt wird. Diese Modifikation vereinfacht das gesamte Verfahren und eliminiert gleichzeitig den Hook-Effekt.
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Alfrey, C.P. (1980). Einschränkungen bei der Verwendung des Serumferritin-Assays in der Diagnostik: Differenzierung in Eisenmangel- und andere Anämieformen. In: Kaltwasser, J.P., Werner, E.E. (eds) Serumferritin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67158-6_22
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