Das Innere der Galaxien

Zusammenfassung

Die Vorstellung, daß Galaxien verschiedene Populationen von Sternen enthalten, geht auf das Jahr 1944 zurück, als Walter Baade das Konzept der zwei Populationen I und II in unserer Galaxis und M 31 einführte. Seine grundlegenden Ideen waren von Wichtigkeit für alle darauffolgenden Diskussionen über Struktur und Entwicklung der Galaxien. Während der Kriegszeitverdunkelung sicherte sich Baade 1944 Platten von M 31 und seinen beiden Satellitenbegleitern. Unter Benutzung des 2.5 m-Teleskops der Haie-Observatorien war er in der Lage, lange Belichtungen bei geringer Luftunruhe zu machen, und von seinen Beobachtungen entwarf er ein Hertzsprung-Russel-Diagramm der Sterne in der Kernscheibe von M 31 und in den beiden Begleitern. Nachdem er das getan hatte, konnte er sehen, daß die zusammengesetzten HR-Diagramme denen von Kugel häufen in unserer Galaxis glichen. Die hellsten in diesen Gebieten beobach teten Sterne waren rote Oberriesen. Als von den äußeren Regionen von M 31 Proben genommen wurden, ergab sich eine andere Geschichte, denn hier ergaben die Sterne ein zusammengesetztes HR-Diagramm, das typisch für galaktische Sternhaufen ist, wobei die hellsten Sterne blaue Objekte auf der Hauptreihe waren. Baade nannte die Sterne vom galaktischen Sternhaufentyp Population I und die vom Kugel haufentyp Population II. Zuerst nahm man an, daß diese beiden Populationen einen Unterschied im Alter widerspiegelten; obwohl dies im Grunde wahr ist, ist heute offensichtlich, daß die chemische Zusammensetzung, besonders das Vorhandensein von Metallen, eine Rolle bei der Unterscheidung der Populationen spielt.