Zusammenfassung
Seit Klaus Lankheit 1951 seinen aufsehenerregenden Aufsatz „Die Frühromantik und die Grundlagen der‚gegenstandslosen‘ Malerei“ veröffentlicht hat, gehört das Wissen um Zusammenhänge zwischen den Pioniertaten Kandinskys und der deutschen Literatur, Philosophie und Malerei um 1800 weithin zum Fundus des kunstgeschichtlich Informierten. Die von Lankheit gewonnenen Einsichten sind mittlerweile durch zahlreiche Belege erhärtet und um wichtige Erkenntnisse vermehrt worden. Namentlich Otto Stelzers 1964 publizierte „Vorgeschichte der abstrakten Kunst“ bescherte eine überraschende Fülle neuen Materials und half eine von Lankheit noch nicht erörterte Auffassung zu stiften: nämlich die einer Kontinuität, einer inneren Schlüssigkeit der Entfaltung bestimmter Möglichkeiten der Kunsttheorie und -praxis im Laufe des 19. Jahrhunderts. Nicht nur das komplexe Bild einer von verschiedenen Quellen gespeisten und an individuellen Nuancen reichen Überlieferung trat in den Blick; auch der Gedanke an einen direkten Brückenschlag in die Vergangenheit bot sich an, ließ sich doch in der ungemein belesenen und mit manchen Vorstellungen der deutschen Romantik solidarischen Marianne von Werefkin eine für Kandinsky und den Münchener Künstlerkreis bedeutsame Schlüsselfigur vermuten.
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© 1978 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Riedl, P.A. (1978). Kandinsky und Die Tradition. In: Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 22. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-67012-1_2
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