Zusammenfassung
Wenn es einen Interessenkonflikt zwischen Eltern und Kindern gibt, die 50 Prozent ihrer Gene gemeinsam haben, wie sehr viel ernster muß der Konflikt zwischen Gatten sein, die ja nicht miteinander verwandt sind? Das Einzige, was sie gemeinsam haben, ist ein genetischer Aktienbesitz von je 50 Prozent an denselben Kindern. Da Vater und Mutter am Wohlergehen verschiedener Hälften derselben Kinder interessiert sind, kann es für beide von einem gewissen Vorteil sein, bei der Aufzucht dieser Kinder zusammenzuarbeiten. Wenn ein Elternteil jedoch ungestraft weniger als seinen Anteil an wertvollen Ressourcen in jedes Kind investieren kann, so ist er besser daran, da er mehr in andere Kinder mit anderen Geschlechtspartnern anlegen und auf diese Weise eine größere Menge seiner Gene vererben kann. Man kann sich daher vorstellen, daß jeder Partner den anderen ausbeuten möchte, indem er den anderen zu zwingen versucht, mehr zu investieren. Was ein Individuum im Idealfall „gern hätte“ (ich meine nicht physisch gern haben, obwohl es das auch könnte), wäre, mit so vielen Angehörigen des anderen Geschlechts zu kopulieren wie möglich und in jedem Fall die Aufzucht der Kinder dem Partner zu überlassen.
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Dawkins, R. (1978). Der Krieg der Geschlechter. In: Das egoistische GEN. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66899-9_9
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