Histopathologie der cutanen Syphilisformen und der übrigen Spirochätosen

Zusammenfassung

Zwischen den zahlreichen Hauterscheinungen der Spirochätosen, sei es die erworbene Syphilis, die gewöhnlich durch Geschlechtsverkehr übertragen wird, oder seien es die übrigen Spirochätosen, die in den tropischen Ländern oft schon im Kindesalter endemisch auftreten, bestehen nur unerhebliche Unterschiede. Die Spezifität der histopathologischen Bilder ist umstritten; so kann die histologische Differentialdiagnose zwischen Lues und anderen Hautkrankheiten, wie Tuberkulose, Mykosen u. a. oder anderen entzündlichen und proliferativen Erkrankungen unbekannter Ätiologie, wie Sarkoidose, Hautretikulosen u. a. selbst dem erfahrenen Beobachter Schwierigkeiten bereiten. Nur der Nachweis von Treponema pallidum bringt den Beweis für die luetische Natur der für die histologische Untersuchung excidierten verdächtigen Läsion. Diese Nachweismethode ist jedoch unzuverlässig; sie variiert von einem, dem gleichen Krankheitsstadium entsprechenden Präparat zum anderen und wird meistens durch Silberniederschläge und Versilberung zahlreicher anderer argentaffiner Gewebsteile, wie Gitterfasern oder Fortsätze der epidermalen Melanocyten u. a. erschwert.