Zusammenfassung
Im 17. Jahrhundert bildeten sich aus Vereinigungen von Gelehrten Akademien, die ganz den Naturwissenschaften gewidmet waren; die berühmtesten sind die „Leopoldinisch-Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher“(1652/1672), „The Royal Society for the Improvement of Natural Knowledge“(1662) und die „Académie Royale des Sciences“(1666). Die Unterstützung durch den Staat, die diese Einrichtungen erfuhren, beruhte sehr wesentlich auf Erwartung nützlicher Erfindungen und Entdek-kungen im Bereich der experimentellen Naturwissenschaften. Das gilt vor allem für die Pariser Akademie, aber auch für die Londoner, am wenigsten für die von Ärzten gegründete Leopoldina. Im 18. Jahrhundert entstanden eine Anzahl von Akademien, von denen drei eine besondere Bedeutung erlangten, die „Societät der Wissenschaften“in Berlin (1700/1711), die „Köngliche Societät der Wissenschaften“in Göttingen (1751) und die „Churfurstlich-baierische Akademie“in München (1759). Angeregt von bedeutenden Gelehrten, Leibniz in Berlin und Haller in Göttingen, begründet und gefördert durch den Landesfürsten und unterhalten mit staatlichen Mitteln, hatten diese Institutionen zwei Aufgaben: die Historiographie des Landes und des Fürstenhauses sowie die Pflege der Naturwissenschaften. Mit der zunehmenden Wichtigkeit der Kenntnisse über die Gegenstände der Natur für den Staat und seine Wirtschaftsverhältnisse entstanden im 18. Jahrhundert an den Universitäten die Lehrfächer der Land-und Forstwirtschaft und der Technologie, die mit Polizei- und Finanzkunde zu den Kameralwissenschaften zusammengefaßt waren.
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References
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1780 wurde als dritte die Meteorologische Klasse gegründet.
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Die Beraterrolle Spielmanns zeigt sich z. B. in einem von P. Fuchs (s. Anm. 1) veröffentlichten Brief Schöpflins (S. 87).
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Querner, H. (1977). Naturgeschichte an der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften. In: Amstutz, G.C., et al. Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 21. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66724-4_3
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