Zusammenfassung
Femurschaftfrakturen sind im Kindesalter verhältnismäßig häufig und gelten wegen des Blutverlustes als ernste Verletzungen. Sie werden durch Einwirkung größerer äußerer Kräfte auf den Bewegungsapparat verursacht. Unfallmechanisch kommen dafür entweder direkte schwere Kontusionen oder indirekte Hebelwirkungen an der besonders gefährdeten unteren Extremität in Betracht. Die dabei entstehenden Bruchformen hängen weitgehend von Richtung, Art und Größe der einwirkenden Kraft ab. Ein direktes Trauma verursacht eher Quer- oder bei erheblicher Gewalt Mehrfragmentfrakturen, während es bei indirekten Torsionskräften zu langen Spiral- oder kurzen Schrägbrüchen kommt (Tachdjian). Diese Mechanismen treten vor allem bei Unfällen im Verkehr, bei Spiel und Sport, sowie bei einem Sturz aus großer Höhe auf (Tabelle 1). Bemerkenswert ist dabei die Aufteilung der Unfallursachen für bestimmte Altersgruppen, indem auffallend viele schwere Verletzungen im Vorschulalter durch den Straßenverkehr hervorge-rufen werden (36% aller kindlichen Femurschaftfrakturen). Bei Kleinkindern kann bereits ein Stolpern über den Teppichrand zur Femurfraktur führen, doch sind mit zunehmendem Alter immer schwerwiegendere Gründe ausschlaggebend. Der Femurschaft wird im Verlauf des Wachstums dicker und damit mechanisch belastungsfähiger.
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Saxer, U. (1978). Femurschaftfrakturen. In: Weber, B.G., Brunner, C., Freuler, F. (eds) Die Frakturenbehandlung bei Kindern und Jugendlichen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66685-8_17
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