Zusammenfassung
Für die akute Bereitstellung von Kalorien im Rahmen der parenteralen Ernährung eignen sich wegen ihres räschen Umsatzes am besten Köhlenhydrate. Glukose sowie die Zuckeraustauschstoffe Fruktose, Sorbit und Xylit können jedoch nicht in beliebigen Mengen verabreicht werden. Werden mehr als 0,7 5 g/kg Körpergewicht und Stunde Glukose infundiert, tritt eine Hyperglykamie auf mit Glykosurie und Elektrolytverlusten. Führt man mehr als 0,25 g/kg Körpergewicht und Stunde Fruktose zu, so kommt es zu einem kontinuierlichen Laktatanstieg mit Bikarbonatverbrauch und der Gefahr einer Laktatazidose. Appliziert man mehr als 0,2 5 g/kg Körpergewicht und Stunde Sorbit, so macht sich eine erhohte Substratausscheidung mit einer osmotisch induzierten Diurese sowie Elektrolyt- und Wasserverlust storend bemerkbar. Das gleiche gilt für Xylit, wenn die Dosis von 0,125 g/kg Körpergewicht und Stunde iiberschritten wird. Bei den genannten Dosierungen bewegen sich die Substratspiegel im steady state und liegen für Glukose um 149 mg/100 ml, für Fruktose um 26 mg/ 100 ml, für Sorbit um 25 mg/100 ml und fiir Xylit um 12 mg/100 ml (Tabelle 1). Damit wird jedoch eine ausreichende Energiezufuhr im Rahmen der parenteralen Ernährung nicht gewährleistet. Die ursprünglich gehegten Erwartungen bezüglich hoherer Kohlenhydratgaben haben sich aufgrund unserer Untersuchungen nicht bestätigt. Die praktikablen Infusionsraten liegen in Wirklichkeit sehr viel niedriger (3, 4, 5, 6).
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Literatur
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Berg, G., Matzkies, F., Heid, H., Fekl, W. (1977). Stoffwechselverhalten bei kompletter parenteraler Ernährung. In: Ahnefeld, F.W., et al. Fortschritte in der parenteralen Ernährung. Klinische Anästhesiologie und Intensivtherapie, vol 13. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66658-2_8
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