Zusammenfassung
„Dreh dich nicht um, der Plumpsack geht um“, singen die Kinder im Kreis stehend und zur Kreismitte zugewandt, während außen herum „der Plumpsack“ geht. Das ist ein Kind, das in dieser Rolle erscheint. Heimlich läßt es seinen Sack, ein mit einem festen Knoten versehenes Tuch, hinter dem Rücken eines Mitspielers fallen. Sobald das so vom „Plumpsack“ bezeichnete Kind durch den sich verstärkenden Gesang der übrigen aufmerksam wird, dreht es sich um, ergreift das Tuch und läuft — nun selbst zum „Plumpsack“ geworden — hinter dem Kind her, welches das Tuch fallen ließ, tüchtige Schläge mit dem Tuch austeilend, sofern es den flüchtenden Partner erwischt. — Wir möchten für Kinder des ersten Gestaltwandels dieses Kreisspiel besonders empfehlen. Der „Plumpsack“ ist eins der uns bekannten Abholwesen, das verrät sein Sack und auch sein Tun: Spitzbübisch schleicht er außen herum, und heimtückisch reißt er ein Loch in den geschlossenen Kreis, um eins der Kinder zur Plumpsackjagd abzuholen. Was in den Träumen an brutalen Aggressionen gegen das Kind zum Ausdruck kommt, zeigt das Spiel in feinen Verdünnungen. Schlimmstenfalls erleidet das Subjekt, daß es den Sack auf seinem Rücken zu spüren bekommt.
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5. Rollentausch und Verwandlung im Kindermärchen und Kinderspiel
A. a. O.
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© 1953 Johann Ambrosius Barth-Verlag, Frankfurt
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Bühler, C., Bilz, J. (1953). Rollentausch und Verwandlung in Kindermärchen und Kinderspiel. In: Das Märchen und die Phantasie des Kindes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66643-8_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-66643-8_17
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