Der Einfluß des Splenektomie-Zeitpunktes auf die Verlängerung der Überlebenszeit nach Nierentransplantation bei der Ratte

Zusammenfassung

Die Splenektomie als immunsuppressive Maßnahme im Rahmen der Nierentransplantation beim Menschen ist umstritten. Bei einer Zusammenfassung der in der Literatur bekannten Resultate überwiegen eher negative Ergebnisse. Dies könnte durch die Wahl des Zeitpunktes der Splenektomie bedingt sein. Zumeist wird beim Menschen die Splenektomie vor oder zugleich mit der Nierentransplantation durchgeführt. Tierexperimentelle Studien über die Kinetik der cellulären Immunantwort weisen aber darauf hin, daß es in den ersten Tagen nach intravenöser Immunisierung zu einer Rekrutierung sensibilisierter Lymphocyten in der Milz kommt (3), und es ist denkbar, daß die Splenektomie gerade in diesem Zeitraum wirkungsvoll sein könnte. So beobachteten Souther und Mitarb. (5), daß nach Herztransplantation bei Ratten die Splenektomie nur zwischen 3. und 5. Tag nach der Transplantation zu einer signifikanten Verlängerung der Überlebenszeit führte, nicht jedoch zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt. Wegen der großen Bedeutung dieser Fragestellung für die Verfahrensweise beim Menschen wurden die Versuche am Modell der Nierentransplantation bei der Ratte reproduziert und der Einfluß der zu verschiedenen Zeitpunkten nach Transplantation durchgeführten Splenektomie auf die Überlebenszeit der Tiere bestimmt.

Mit Unterstützung des Landesamtes für Forschung Nordrhein- Westfalen.