Zusammenfassung
In der Praxis wird der Informationsfluß mit dem Endziel der Diagnose in der Regel nicht in der Weise und nach dem Schema durchlaufen, wie es oben dargestellt wurde. Das ärztliche Handeln in der Praxis und die eigentliche Maxime der ärztlichen Kunst heben unmittelbar ab an den Handlungsauftrag. Ärztlicherseits ist zunächst alles andere dem Handlungsauftrag gegenüber dem Patienten untergeordnet. Das bedeutet, daß jeder einzelne Befund, jede Befundkombination, das gesamte Symptomenmuster bzw. die Symptomatik, selbstverständlich auch einzelne differentialdiagnostische Erwägungen ad hoc auf die Ebene der Diagnose angehoben werden können und somit eine Handlungsanleitung darstellen. Der reproduzierbare Anteil einer solchen Diagnose ist dann selbstverständlich gering, die Gefahr, daß Einzelbefunde und Befundkonstellationen ohne entsprechende Optimierung vorschnell zu Diagnosen erhoben werden, relativ groß.
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Höpker, WW. (1977). Die Diagnose im ärztlichen Alltag. In: Das Problem der Diagnose und ihre operationale Darstellung in der Medizin. Veröffentlichungen aus der Forschungsstelle für Theoretische Pathologie, vol 1977 / 1977/1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66562-2_4
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