Zusammenfassung
Bevor wir uns im einzelnen der Präsentation und Analyse des vorhandenen statistischen Materials zuwenden, ist vorab noch ein letztes, mehr grundsätzliches Problem zu beachten. Dieses Problem ergibt sich aus folgendem Sachverhalt: Die wirtschaftliche Entwicklung der Nachkriegszeit verlief unstetig. Sie vollzog sich im Rahmen deutlich ausgeprägter Wachstums- bzw. Konjunkturschwankungen. So selbstverständlich diese Feststellung erscheinen mag, so schwierig erweist sich das Problem der Zyklusbestimmung. Herkömmlicherweise werden die Konjunkturzyklen abgegrenzt durch den Abstand der jeweils niedrigsten Wachstumsraten des realen Bruttosozialprodukts. Mit diesem methodischen Ansatz erhalten wir für die Bundesrepublik Deutschland sechs nahezu gleich lange Konjunkturzyklen, von denen der letzte — angesichts der Tatsache, daß 1976 wieder ein reales Wachstum von ca. 5,5 erreicht wurde — im Jahre 1975 seinen Abschluß fand (vgl. Schaubild 1). Baut man indessen in diesen Zyklusverlauf einen linearen Trend ein, der den Zeitraum von 1950 bis 1975 umfaßt, so fällt bereits hier auf, daß der Abschwung des Jahres 1971 diesen Trend im Gegensatz zu den vorangegangenen Abschwüngen nicht unterschritt. Es stellt sich somit die Frage, ob die herkömmliche Zyklusabgrenzung wirklich berechtigt ist.
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Glastetter, W. (1977). Zum Problem der Zyklusbestimmung. In: Die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland im Zeitraum 1950 bis 1975. Heidelberger Taschenbücher, vol 185. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66560-8_3
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