Die Wirkung von Halothan auf Die Mit Allylalkohol Vorgeschädigte Rattenleber

Zusammenfassung

Die für die Anaesthesiepraxis bedeutungsvolle Frage nach einer leberschädigenden Wirkung von Halothan (2-Brom-, 2-Chlor-, 1,1,1- trifluoräthan) behandelten wir vor kurzem monographisch (1). Nach allen seitherigen Untersuchungen ist Halothan kein primäres Hepatotoxikon, weder für das Versuchstier noch für den Menschen. Den äußerst selten beobachteten LeberSchädigungen nach wiederholten Halothannarkosen bei Patienten mit Leberanamnese liegt möglicherweise eine Autoimmunreaktion (2) zugrunde. Ein Halothanmetabolit, während der ersten oder zweiten Narkose „stigmatisierter“Patienten entstanden, wirkt nach Bindung an ein Protein als Vollantigen, das zur Sensibilisierung und bei nachfolgender Halothannarkose zur Leberschädigung führt (3). Hier handelt es sich also nicht um eine Organschädigung durch direkte Wirkung des Anaesthetikums oder eines seiner Metaboliten, sondern um einen ganz anderen, im Einzelablauf noch ungeklärten Wirkungsmechanismus.

+ Halothane ist der generic name. Die einzelnen Fabrikate besitzen geschützte Handelsnamen. Wir verwendeten ausschließlich Halothan Hoechst. Im folgenden gebrauchen wir die vereinfachte Bezeichnung Halothan.