Zusammenfassung
Die Grenzen, vor denen die ärztliche Kunst in der Gegenwart angelangt ist, schärfen den Blick für die gesellschaftlichen Grundlagen medizinisch-ärztlichen Handelns. Die Mangelerscheinungen in der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung haben die offene Grenze zur Selbstmedikation, zum Laiensystem von Hilfeleistung und Beratung, herausgehoben. Die geringen therapeutischen Zugriffschancen auf die chronisch-deletär verlaufenden Krankheiten, die das Krankheitspanorama gegenwärtig bestimmen, richten die Hoffnungen auf Gesundheitsvorsorge, Früherkennung von Krankheiten und auf eine gesundheitsbewußtere Umweltgestaltung und Lebensweise. Mit dieser Zielsetzung aber gerät die Medizin an eine Grenze, vor der sie bisher Halt gemacht hatte. Es treten jetzt auch Gesunde in das Blickfeld ärztlicher Aufgaben, und es bilden nicht länger nur einzelne Patienten, sondern auch Teile der Bevölkerung, sogenannte Risikogruppen, die Zielpersonen diagnostisch-therapeutischer Anstrengungen. Und schließlich wirken gesellschaftliche Verhältnisse, wir sprechen zusammenfassend auch von der Sozialstruktur, bestimmend auf die medizinisch-wissenschaftliche und auf die ärztliche Tätigkeit ein.
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von Ferber, C. (1975). Gesellschaftliche Grenzen der Medizin. In: Soziologie für Mediziner. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-66145-7_1
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