Pathophysiologische Grundlage der Hirnszintigraphie

Zusammenfassung

Die Konzentration der zur Untersuchung verwendeten radioaktiven Verbindung ist in der Hirngeschwulst bzw. den vasculär geschädigten Hirnarealen höher als im normalen Nervengewebe. Diese vermehrte Anreicherung ermöglicht die positive Darstellung des erkrankten Bezirkes im Gegensatz zur szintigraphischen Diagnostik anderer Organe, bei denen die radioaktive Substanz im normalen Organgewebe gespeichert wird und sich pathologische Veränderungen als Areale verminderter Radioaktivitätsanreicherung darstellen. Wie es zu der mehr oder minder ausgeprägten Konzentration der verschiedenartigsten Radionuklide und Verbindungen unterschiedlicher Molekülgröße in den histologisch differenten Tumorarten, sowie in vasculären Prozessen kommen kann, ist in den letzten Ursachen bislang nicht endgültig geklärt. Eine ausgeprägte Tumorvascularisation hat sicher einen Einfluß auf die Intensität der Anreicherung, ist jedoch nicht von ausschlaggebender Bedeutung für die Nachweiswahrscheinlichkeit [68]. Falsch negative Befunde werden bei Verwendung von ^99mTc-Pertechnetat zwar häufiger in der Gruppe der gefäßarmen Geschwülste gefunden [68, 567], jedoch wird dabei nicht immer eindeutig die Nachweissicherheit bei gefäßarmen bzw. gefäßreichen Tumoren derselben Art exakt differenziert [567]. Nach unseren Erfahrungen wechseln Befunde innerhalb derselben Tumorart. Die Aktivitätskonzentration eines gefäßarmen Meningeoms ist in der Regel nicht geringer als die eines gefäßreichen Tumors dieser Art.