Zusammenfassung
Wohl keines der hier inhaltlich diskutierten Themen fußt auf einer solch reichhaltigen Literatur wie die Diskussion um Schäden und Nachwirkungen am Zentralnervensystem und der Psyche. KORNHUBER (1961) geht sehr ausführlich auf die „Psychologie und Psychiatrie der Kriegsgefangenschaft“ ein. In dem Bericht der Arbeitsgruppe um HELWEG-LARSEN (1952) werden die von ihnen untersuchten ehemaligen Inhaftierten auch nach ihrem sozialen Verhalten während der Haft unterschieden. Die Gruppe der Betroffenen, deren Verhalten mit „antisozial“ bezeichnet wird, weist eine Sterblichkeit von 30% auf: Von insgesamt 538 Gefangenen verstarben 175. In der Vergleichsgruppe (der politisch Verfolgten) verstarben hingegen von 1 815 Verhafteten nur 235, dies entspricht einem Prozentsatz von 13. Dieser Unterschied ist hochsignifikant (+). Wichtig erscheint uns, daß nicht nur das allgemeine Verhalten ganzer Bevölkerungsteile unter extremen Lebensbedingungen deren Öberlebungschancen ganz erheblich beeinflussen, als vielmehr die Tatsache, daß gerade bezüglich dieser Eigenschaften auch eine starke Auslese stattfindet. SCHULTE und STIAWA (1958) beschreiben das Problem folgendermaßen:
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Höpker, WW. (1974). Zentralnervensystem und Psyche. In: Spätfolgen extremer Lebensverhältnisse. Veröffentlichungen aus der Forschungsstelle für Theoretische Pathologie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, vol 1974 / 1974. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65973-7_19
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