Zusammenfassung
Die künstliche Beatmung beeinflußt sowohl den Gesamtkreislauf wie auch die regionale Durchblutung, besonders diejenige des Gehirns. Dabei spielen mechanische und chemische Faktoren eine Rolle. Die mechanischen hängen damit zusammen, daß bei künstlicher Beatmung, sei sie manuell oder maschinell, im Thoraxraum, besonders bei der Inspiration,positive Drucke von 10-20 cm H 2 O entstehen, gegenüber negativen und höchstens wenig über Null ansteigenden bei der Spontanatmung. Dadurch wird der venöse Rückfluuß aus den Venae cavae in den rechten Vorhof, d. h. im intrathorakalen Niederdrucksystem, mehr oder weniger stark gedrosselt. Das zentrale Blutvolumen wird kleiner, das Herzzeitvolumen herabgesetzt. Während der Herz-Kreislaufgesunde eine solche Reduktion seines Herzzeitvolumens ohne weiteres erträgt, kann sie sich beim kardial geschädigten Patienten mit bereits reduziertem Herzzeitvolumen negativ auswirken. Besonders gefährdet sind Patienten mit Pleura-oder Perikardergüssen, deren Niederdrucksystem bereits einem erhöhten intrathorakalen Druck ausgesetzt ist oder solche mit sehr kleinen Herzzeitvolumina, wie bei schweren Mitral-oder Aortenstenosen. Die Bedeutung der mechanischen Komponente des Beatmungseinflusses auf den Kreislauf ist stark abhängig von der Art der Beatmung und des verwendeten Beatmungsapparates. Ist die Inspirationsphase kurz und wird das Strömungsvolumen beschleunigt, wie dies in einem Respirator mit getrenntem Patienten- und Leistungskreis möglich ist, so ist der mechanische Einfluß auf das Herz-Kreislaufsystem auch bei intermittierend positiver Druckbeatmung nur gering.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Pars Roberts, C., Kelman, G. R., Greenbaum, R., Robinson, R. H.: Circulatory Influence of artificial Ventilation during Nitrous Oxide Anaesthesia in man. Brit. J. Anaesth. 39, 523–548 (1967).
Andersen, M. N., Kuchiba, K.: Depression of cardiac Output with mechanical Ventilation. J. thoracic cardiovasc. Surg. 54, 182–190 (1967).
Cournand, A., Motley, H. L., Werkö, L., Richards, D. W.: Physiological Studies of the Effect of intermittent positive Pressure Breathing on cardiac Output in Man. Amer. J. Physiol. 152, 162 (1948).
Kety, S. S., Schmidt, C. F.: The Effect of altered arterial Tensions of Carbon Dioxide and Oxygen on cerebral Blood Flow and Oxygen Consumption in normal Man. J. clin Invest. 27, 484–492 (1948).
Gattiker, R., Rothlin, M., Hossli, G.: Herzzeitvolumen und cerebrale Durchblutung in Narkose bei Hypo-, Normo-und Hyperventilation mit dem Engström-Respirator. Acta anaesth. scand. Suppl. XXIII, 191–198 (1966).
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1974 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this paper
Cite this paper
Gattiker, R. (1974). Kreislaufbeeinflussung durch Beatmung: Hyper-/Hypoventilation. In: Gemperle, M., Hossli, G., Tschirren, B. (eds) Anaesthesie Atmung — Kreislauf. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimatión, vol 80. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65742-9_25
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-65742-9_25
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-06509-8
Online ISBN: 978-3-642-65742-9
eBook Packages: Springer Book Archive