Chemotherapeutica in der Schwangerschaft und Perinatalzeit

Zusammenfassung

Folgende Besonderheiten sind für die Chemotherapie in dieser Phase von Bedeutung:

• 1. Die Eihüllen und ihr Inhalt stellen ein eigenes Kompartiment mit mehreren Unterkompartimenten dar. Infolgedessen haben die Konzentrationsverläufe einen speziellen Charakter.

• 2. Die veränderte Physiologie in der Schwangerschaft kann sich auch auf die Kinetik bei der Graviden auswirken.

• 3. Das Früh- und Neugeborene ist in seinen Stoffwechselleistungen noch unreif. Daher verlaufen die Biotransformation sowie die Ausscheidung über die Niere langsamer. Dies kann zu toxischen Erscheinungen führen und verlangt eine besondere Dosierung.

• 4. Der Fetus ist gegen Arzneimittel viel empfindlicher als der erwachsene Organismus: Die Behandlung der Mutter kann dem Fetus schaden.

• 5. Die Ausscheidung durch die Brustdrüse verläuft anders als die Ausscheidung durch die Niere.