Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Interesse an der Grundlegung der Mathematik immer gesteigert. Fanden früher die wenigen Forscher, die sich ernsthaft mit dieser Frage beschäftigten, wenig Beachtung, heute ist die Teilnahme sowohl von mathematischer wie von philosophicer Seite fast allgemein. Zu diesem Umschwung hat sicher die CANTORsche Mengenlehre, die gleich nach ihrem Entstehen lebhafte Erörterungen über ihre Berechtigung hervorrief, den Anstoß gegeben, und besonders die bei rücksichsloser Durchführung ihrer Grundgedanken auftretenden Widersprüche zogen die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Doch ist die bisweilen noch geäußerte Behauptung, der Zweck der Grundlagenforschung liege in der Beseitigung der Widersprüche, verfehlt. In philosophischer und in mathematischer Richtung geht diese weit über eine solche Zielsetzung hinaus. Philosophisch untersucht man das wesen der mathematischen Erkenntnis, ihre Voraussetzungen und Endziele, ihr Verhältnis zu anderen Wissensgebieten, insbesondre der physic, und ihre Abgrenzung gegen diese dem inhalt und der Methode nach. An diese philosophischen Erörterungen schließen sich umfangreiche mathematische Untersuchungen über den Aufbau der Mathematik aus den philosophisch gegebenen Voraussetzungen und über die Struktur der mathematischen Beweisführungen.
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© 1934 Julius Springer in Berlin
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Heyting, A. (1934). Einleitung. In: Mathematische Grundlagenforschung Intuitionismus Beweistheorie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65617-0_1
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