Skip to main content

Grundlegung der projektiven Geometrie

  • Chapter
Vorlesungen über die neuere Geometrie

Part of the book series: Grundlehren der mathematischen Wissenschaften ((GL,volume 23))

  • 76 Accesses

Zusammenfassung

Wir haben oben (S. 194) gesagt, daB von der projektiven Geometrie aus sich ein natürlicher Weg zur Begründung der Geometrie ohne Parallelenpostulat eröffnet. Dazu müssen wir aber versuchen, die projektive Geometrie unabhängig vom Parallelenpostulat aufzubauen. Bei diesem Versuch stoßen wir sogleich auf folgende Schwierigkeit: Wenn durch jeden Punkt P außerhalb a in der Ebene durch P und a eine und nur eine a nicht schneidende Gerade geht, können wir durch Einführung der unendlich fernen (uneigentlichen) Punkte den Satz ausnahmslos gültig machen: zwei Geraden einer Ebene haben stets einen Punkt gemeinsam (nämlich einen endlichen oder unendlich fernen). Wir brauchen nur noch die unendlich fernen Punkte alle als auf einer (uneigentlichen) Geraden, der unendlich fernen Geraden liegend zu definieren, damit der zweite Grundsatz wieder gültig ist: zwei Punkte bestimmen stets eine und nur eine (endliche oder unendlich ferne) Gerade. Ebenso können wir im Raum durch Hinzufiigung der Elemente der unendlich fernen Ebene die entsprechenden Sätze für den Raum ausnahmslos gültig machen. Auf Grund dieser Sätze können wir dann sofort die Unzerstörbarkeit des harmonischen Punktquadrupels durch Projektion nachweisen und weiter einen Hauptteil der projektiven Geometrie entwickeln. Lange nicht so einfach wird dieser Weg, wenn wir jetzt das Parallelenpostulat fortlassen oder vielmehr über Bolyai und Lobatschewskij hinausgehend mit Riemann nur Voraussetzungen über ein beschränktes Raumstück benutzen wollen.

Für die selbständige Begründung der proj. Geom. ist das Werk von v. Staudt, „Geometrie der Lage“ (Nürnberg 1847) von entscheidender Bedeutung. Jedoch ist sein Ziel, die projektive Geometrie ganz ohne metrische Hilfsmittel zu begründen, nicht ganz befriedigend zu erreichen. Denn die Stetigkeitsvoraussetzungen, die man bei Nichtbenutzung metrischer Postulate notwendig braucht, sind ohne metrische Vorstellung nicht zwanglos empirisch zu begründen, vgl. Kap. III, § 2. — Über die historische Entwicklung orientieren die Encyclopädieartikel III AB4a Fano und III AB 5 Schoenflies (insbes. Nr. 17 und 18).

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1926 Julius Springer in Berlin

About this chapter

Cite this chapter

Pasch, M. (1926). Grundlegung der projektiven Geometrie. In: Vorlesungen über die neuere Geometrie. Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, vol 23. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65611-8_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-65611-8_4

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-642-65612-5

  • Online ISBN: 978-3-642-65611-8

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics