Zusammenfassung
Als man anfing, die Gen-Theorie auf den Menschen anzuwenden, störte es einige Leute, daß die dominanten Merkmale offenbar nicht in der Bevölkerung zunahmen und die rezessiven verschluckten. Schließlich war das Verhältnis zugunsten der Dominanten in vielen Geschwisterschaften wie drei zu eins. Dieses Problem wurde 1908 dem Mathematiker G. H. Hardy vorgelegt. Er löste es sofort, indem er zeigte, daß die genetische Struktur der Bevölkerung, wenn sie von äußeren Einflüssen nicht gestört wird, in jeder folgenden Generation gleich bleibt, vorausgesetzt, daß zufällige Paarung erfolgt. Die Statistiker nennen dies „random mating“. Es bedeutet, daß die betreffenden Gene eines Individuums die Wahl seines Partners nicht beeinflussen. Da die Menschen im allgemeinen nichts über die Gene wissen, die sie oder ihre zukünftigen Partner besitzen, ist die Übereinstimmung zwischen Theorie und Praxis tatsächlich recht gut. Daher ändern sich die relativen Häufigkeiten der dominanten und rezessiven Merkmale in der Bevölkerung nicht. Eine ähnliche Lösung wurde unabhängig etwa zur gleichen Zeit von W. Weinberg (s. Abb.: Begründer der Humangenetik) erarbeitet.
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© 1973 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Penrose, L.S. (1973). Gene und Populationen. In: Einführung in die Humangenetik. Heidelberger Taschenbücher, vol 4. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65603-3_3
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