Zusammenfassung
Dieses Leiden ist gekennzeichnet durch ein unspezifisches Erscheinungsbild und die Hartnäckigkeit gegenüber jedweder Therapie. Die subjektiven Beschwerden sind von Fall zu Fall verschieden und lassen sich in folgende Gruppen unterteilen (Borelli):
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1
Schmerzen im Bereich des Genitales, der Anhangsdrüsen, im Inguinalund Analbereich sine materia, oft mit Potenzeinschränkung.
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2
Zeitweilige Exsudation aus der Harnröhrenmündung als Folge einer Sekretion der Prostata oder der akzessorischen Drüsen ohne Entzündung derselben.
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3
Brennen in der Harnröhre (ohne entzündliches Substrat).
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4
Zeitweiliges morgendliches Nässen aus der Urethra, das sich als falsch bewertete Pollution erklären läßt.
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5
Klagen über Ausfluß sowie über Feuchtigkeit im Harnröhrenmündungsbereich, die nicht objektiviert werden können. Es handelt sich um Selbsttäuschung, Einbildung oder Überbewertung bzw. falsche Bewertung normaler Zustände. Diese Beschwerden können sich psychisch, aber audi psychosomatisch öußern. Das heißt, die Folgen einer Venerophobie oder Veneromanie können sich als Neurose ohne jede körperliche Erscheinungen äußern oder es gesellen sich körperliche Beschwerden dazu. Schmerzen, Brennen, Krämpfe oder audi echte Sekretabsonderungen von Prostata und Drüsen wären im Sinne von Kemper als Dauermanifestation einer echten Organneurose aufzufassen.
Dabei konzentrieren sich die Angstzustände dieser Patienten immer wieder um bestimmte Konflikte, wie a) Masturbation, b) venerische Infektion und c) zweifelhaften Geschlechtsverkehr mit suspekten Partnerinnen (in bezug auf venerische Infektionen).
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Literatur
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Söltz-Szöts, J. (1973). Psychogene Pseudourethralbeschwerden. In: Urethritis non gonorrhoica des Mannes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65516-6_13
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