Zusammenfassung
Eine eigentliche, für das Kindesalter spezifische Polyneuritis gibt es nicht, doch finden sich vereinzelt bei Kinderkrankheiten Polyneuritiden und Polyradiculoneuri-tiden wie bei Masern [402–413], Röteln [408, 414–416], Varicellen [408, 417 bis 423] und Mumps [512–530], die allerdings gerade bei der letzteren Erkrankung auch im Jugend- und Erwachsenenalter angetroffen werden. Einige hereditäre Polyneuropathieformen können ebenfalls in den ersten Lebensjahren einsetzen. Ausnahmsweise schon im 1. Lebensjahr, meist im 2.–4. Lebensjahr [2924 a], beginnt die infantile Form der metachromatischen Leukodystrophie, bei der man häufig als erstes Krankheitszeichen schlaffe Lähmungen mit Reflexverlust vorfindet. Unter 35 [2915 bis 2927] aus der Literatur überprüften Fällen zeigten 13 zumindest vorübergehend abgeschwächte oder fehlende Eigenreflexe. Auch das Louis-Bar-Syndrom, bei dem wir unter 56 aus der Literatur ausgewerteten Fällen 40mal (= 71%) Hinweise auf eine zumindest leichte Neuropathie (vor allem in Form von Reflexstörungen, aber auch schlaffe Paresen und Atrophien) vorfanden [2942, 2946–2948, 2951, 2952, 2955, 2957, 2966, 2970, 2972, 2977, 2979, 2980], sowie das Bassen-Kornzweig-Syndrom, bei dem nicht selten atrophische Tetraparesen auftreten, setzen meist in der Kindheit ein [2928–2940]. Das Refsum-Syndrom mit Beginn vorwiegend in der 2. und 3. Dekade [2894] kann sich auch schon in der Kindheit manifestieren [2890, 2910]. Das gleiche gilt von der hereditären sensiblen Neuropathie [2693, 2697, 2704, 2707].
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© 1973 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Neundörfer, B. (1973). Alter — Geschlecht — Vererbung. In: Differentialtypologie der Polyneuritiden und Polyneuropathien. Schriftenreihe Neurologie / Neurology Series, vol 11. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65500-5_2
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