Zusammenfassung
Das organische System, das nach dem heutigen Stande unseres Wissens in erster Linie zur Lösung von Datenverarbeitungsaufgaben geeignet erscheint, ist das Nervensystem. Von einer Ausschließlichkeit in dieser Hinsicht zu sprechen wäre aber unvorsichtig. Denn in letzter Konsequenz kann jede regeltechnische Operation, ja überhaupt jede gesetzmäßig ablaufende organische Reaktion als Datenverarbeitung angesehen werden, sofern dieser letztere Begriff nur weit genug gefaßt wird (beispielsweise als „gesetzmäßig erfolgende Umwandlung von außen an ein Organ herankommender physikalischer Daten in andere, die nach außen abgegeben werden“). Daß sehr komplizierte Systeme dieser Art tatsächlich bestehen, bei denen die Nerven nicht (oder nicht allein) mitwirken, erkennt man beispielsweise bei der Betrachtung des Zusammenwirkens der Hormone untereinander oder in Kombination mit anderen Teilen der „chemischen Fabrik”, die jeder Organismus darstellt.
Im plumpen Körper der Großen Ameise (d. h. des Menschen)… sind die hypertrophierten Augen und die entarteten Ohren durch eine dritte Größe verkoppelt, die die Große Ameise das Gehirn nennt... Um diese Mißbildung nachzubilden, haben wir unsere Denkspezialisten züchten müssen. Bei diesen ist der Kopf nur noch mit Zerebralsubstanz vollgestopft...
Adrien Turel
(Reise einer Termite zu den Menschen)
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Erismann, T.H. (1972). Das Neuron als Mittel der Datenverarbeitung. In: Grundprobleme der Kybernetik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65386-5_3
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