Zusammenfassung
Die Ausgestaltung von Gesellschaftsverträgen bei Personengesellschaften wird immer variationsreicher. Um den Anforderungen der modernen industriellen Wirtschaft und individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist es in der Praxis mehr und mehr üblich geworden, Elemente aus unterschiedlichen Gesellschaftsformen zu vermischen sowie sonstige Typendehnungen einzuführen, d. h. eine Gesellschaftsform auf ursprünglich nicht vorgesehene geschäftliche Zwecke auszuweiten. Gleichzeitig häufen sich die Fälle, in denen Rechtsprechung 1 und Schrifttum 2 prüfen, ob spezielle — unter Berufung auf die im Personengesellschaftsrecht geltende Vertragsfreiheit — gewählte Bestimmungen eines Gesellschaftsvertrages oder Gestaltungen einer Gesellschaftsform rechtswirksam sind. Hierbei wird die grundsätzliche Frage nach den Grenzen der Vertragsfreiheit im Personengesellschaftsrecht angesprochen und eine Entwicklung sichtbar, der eine nur durch zwingendes Recht und das Verbot der Sittenwidrigkeit begrenzte Gestaltungsfreiheit zu weitgehend erscheint 3.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
H. P. Westermann a.a.O. (Fn. 2) weist im Vorwort darauf hin, daß z. Zt. „eine Entwicklungsphase des Gesellschaftsrechts“ feststellbar sei, „die sich durch das Bemühen um die Grenzen der Vertragsfreiheit und um die grundlegenden Strukturprobleme der Verbandstypen kennzeichnet”.
So auch Nitschke, a.a.O. (Fn. 2), S. B.
H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 162.
Huecr, Das Recht der offenen Handelsgesellschaft, 1964, S. 193; weitere Literaturnachweise bei Wiedemann, Die Übertragung und Vererbung von Mitgliedschaftsrechten bei Handelsgesellschaften, München-Berlin 1965, S. 32, Anm. 2.
Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 142 f., 176.
a.A. Wiedemann, a.a.O. (Fn. 6), S. 35, der Vertretungsmacht und Geschäftsführungsbefugnis nicht zu den Verwaltungsrechten zählt, die Organstellung vielmehr als ein Amt kennzeichnet. Insoweit ablehnend Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 176.
Die Beteiligung Dritter an den sonstigen Verwaltungsrechten ist in der bereits erwähnten Monographie von Nitschke (Fn. 2), neben anderen Themen ausführlich abgehandelt worden.
Schopp, Rechtspfleger 1963, S. 188, Anm. 18.
Vgl. Nitschke, a.a.O. (Fn. 2), S. 214, 215.
Wiedemann, a.a.O. (Fn. 6), S. 277; Siebert, StBJB 1955/56, S. 299, 320 f.; Weipert, JR 1954, 60; Baumbach-Duden, § 109, Anm. 6 A; Soergel/Schultze v. Lasaulx, 10. Aufl. 1968, § 717, Anm. 6.
Entsprechendes soll auch im Rahmen eines Abberufungsprozesses gelten, so z. B. Hueck, a.a.O. (Fn. 6), S. 218; H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 458; Reiff, NJW 1964, S. 1940, 1942; Wiedemann, a.a.O. (Fn. 6), S. 375; zweifelnd Fischer, Anmerkung zu BGH LM 8, 9, 10 zu § 140 HGB.
H. P. Westermann, a.a.O., und Teichmann, a.a.O. (Fn. 2).
Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 7, 118.
Scheuerle, Das Wesen des Wesens, AcP 163, 429.
Nitschre, a.a.O. (Fn. 2), S. 216 f., 238 f.
Paijlick, Die eingetragene Genossenschaft als Beispiel gesetzlicher Typenbeschränkung. Zugleich ein Beitrag zur Typenlehre im Gesellschaftsrecht. Tübingen 1954, S. 84; Haupt-Reinhardt, Gesellschaftsrecht, 4. Aufl., Tübingen 1952, § 22 III.
J. V. Gierke, Handelsrecht und Schiffahrtsrecht S. Aufl., Berlin 1958, S. 207.
Vgl. die eingehende Darstellung hierzu bei Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 9 ff. (vornehmlich unter dem allgemeinen Gesichtspunkt, inwieweit eine Einschränkung der Vertragsfreiheit aus Gesichtspunkten der Wirtschaftsverfassung und Gesamtrechtsordnung möglich ist); H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 88 if., 272 ff.
Kuhn, Strohmanngründungen bei Kapitalgesellschaften, Tübingen 1964, S. 48. KusIN spricht in diesem Zusammenhang vom Kapitalgesellschaftsrecht; nach seiner Meinung ist eines der Grundprinzipien der kapitalgesellschaftsrechtlichen Typenordnung ebenfalls der mit der verteilten Lenkungsmacht korrespondierende Ausschluß der Haftung der Gesellschafter.
Kuhn, a.a.O. (Fn. 26), S. 48, 169.
Vgl. die bei Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 126, Anm. 132, hierzu aufgeführten Literaturnachweise.
Sandrock, Grundbegriffe des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen, München 1968, S. 41, 49, 52 f.; H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 274, 91 f.
So auch Kuhn, a.a.O. (Fn. 26), S. 49; Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 12.
Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 118 f.; H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 332.
Ein von Nitschke, a.a.O. (Fn. 2), S. 251, gebrachtes Beispiel.
H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 280.
Vgl. insoweit auch H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 337 i. Vbdg. mit S. 262 ff.
Schlegelberger-Gessler, a.a.O. (Fn. 11), S 125, Anm. 11.
Reinhardt, Die Fortentwicklung des Rechts der offenen Handelsgesellschaft und Kommanditgesellschaft, Zeitschrift des Bernischen Juristenvereins 103, 329, 353.
Wiedemann, a.a.O. (Fn. 6), S. 374.
So auch Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 124.
So auch Mertens, Die Einmann-GmbH & Co. KG und das Problem der gesellschaftsrechtlichen Grundtypenvermischung, NJW 1966, S. 1049, 1051.
H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 342, 445 ff.
Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 250, 251.
Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), § 17.
Teichmann, a.a.O. (Fn. 2), S. 191, 196. so Gessler in ZHR 1971, 90ÌŸ.
Eine umfassende Zusammenstellung von Rechtsprechungs-u. Literaturnachwei-sen gibt zu dieser Frage H. P. Westermann, a.a.O. (Fn. 2), S. 329 f., Anm. 8 b.
BGHZ 17, 392, 394; 51, 198, 201; sowie die von Nitschke, a.a.O. (Fn. 2), S. 259, Anm. 17, aufgeführte weitere Rechtsprechung und Literatur.
Nitschre, a.a.O. (Fn. 2), S. 259.
So auch die Fragestellung von Nrrscxxe, a.a.O. (Fn 2), S. 262.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1972 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Dellmann, K. (1972). Die Einräumung von Vertretungs- und Geschäftsführungsbefugnissen in Personenhandelsgesellschaften an gesellschaftsfremde Personen. In: Bernhardt, W., Hefermehl, W., Schilling, W. (eds) Freundesgabe für Hans Hengeler zum 70. Geburtstag am 1. Februar 1972. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65331-5_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-65331-5_6
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-05713-0
Online ISBN: 978-3-642-65331-5
eBook Packages: Springer Book Archive