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Das Jahr 1849 in Heidelberg im Augenzeugenbericht Eines Studenten

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Heidelberger Jahrbücher

Part of the book series: Heidelberger Jahrbücher ((HJB,volume 15))

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Zusammenfassung

Durch langwierige Sucharbeit und einige glückliche Umstände gelang es im letzten Jahr, einen verschollen geglaubten Memoirenband des ehemaligen Landgerichtspräsidenten August Landerer wieder ans Tageslicht zu fördern, der für die Landesgeschichte des 19. Jahrhunderts wertvolle Aufschlüsse gibt und auch für die Heidelberger Ereignisse im Revolutionsjahr 1849 interessante Einzelheiten liefert.

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Literatur

  1. Universitätsarchiv Tübingen 40/213 PA G. W. Silcher. — Herrn Oberstudiendirektor Buder aus Ulm danke ich für die Erlaubnis zur Einsichtnahme und Auswertung der Memoiren; hier sind die Seiten 133–191 abgedruckt. — Eine gute allgemeine Orientierung über die Revolutionszeit in Heidelberg liefert Herbert Derwein, Heidelberg im Vormärz und in der Revolution 1848/49. Neue Heidelberger Jahrbücher 1955/56, Heidelberg 1958; personengeschichtliche Angaben finden sich zum Teil bei Ferdinand Haag, Die Universität Heidelberg in der Bewegung von 1848/49, Phil. Diss. Heidelberg 1934. Zu Landerers Reise nach Eisenach vgl. Georg Schmidgall in: Beiträge zur Tübinger Studentengeschichte Heft 1 (1940). S. 18 bis 25.

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  2. stud. iur. Karl Köstlin, geb. 1827 in Stuttgart, später Direktor des Zellengefängnisses in Heilbronn, gest. 1909.

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  3. stud, iur Julius Clemens, geb. 1827 in Dörzbach, später Landgerichtsrat in Ulm, gest. 1907.

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  4. stud. iur. Wilhelm Vischer, geb. 1827 in Heidenheim, später Oberamtsrichter in Mar-bach/N., gest. 1901.

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  5. August Klotz, geb. 1827 in Tuttlingen, später Rechtsanwalt in Rottenburg.

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  6. Ludwig Schmoller, geb. 1830 in Heilbronn, preußischer Oberstleutnant, gest. 1886.

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  7. Christian Heinrich Krick aus Ulm, stud, iur., geb. 1828 in Ulm, später Buchhändler in Ulm, gest. 1895.

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  8. Carl Gustav Wilhelm Silcher, stud, iur., geb. 1829 in Stuttgart, Neffe des Musikers Friedrich Silcher, bei dem er in Tübingen auch wohnte; später Ministerialdirektor im Ministerium des Kirchen- und Schulwesens, wirkl. geh. Rat, gest. 1896 in Stuttgart.

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  9. Alphons Otto Georgii, stud, iur., seit 1845 in Tübingen, ab 1850 wieder in Tübingen.

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  10. Friedrich Pfizenmaier aus Backnang, pharm, hosp. in Tübingen und Heidelberg. 11) Ludwig Just, geb. in Kronau, immatrikuliert 1845 in Heidelberg.

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  11. F. T. Vischer, geb. 1807 in Ludwigsburg. Nach einem Theologiestudium wurde er 1844 Prof. der Ästhetik in Tübingen. Er war in Tübingen wegen seines geschliffenen Vortrags und seiner freisinnigen Ansichten der weitaus beliebteste Professor, der Hörer aller Fakultäten anzog. Wegen seiner gegen Pfaffentum und Pietismus gerichteten Antrittsvorlesung wurde er 2 Jahre suspendiert. Der Wahlkreis Reutlingen/Urach wählte ihn in die Paulskirche, wo er dem linken Zentrum angehörte.

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  12. Karl Eichfeld, badischer Revolutionär, vertrat in der revolutionären Regierung das Kriegsministerium.

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  13. Schmollen (Subst.: Schmollis) bedeutet in der Studentensprache: Brüderschaft trinken, zum Du übergehen.

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  14. Ernst Elsenhans, geb. 1815 in Feuerbach. Er hatte in Tübingen anfangs Theologie, später Medizin studiert. 1840 mußte er Tübingen aus politischen Gründen verlassen. In Mannheim war er einige Zeit Mitarbeiter der radikalen „Mannheimer Abendzeitung“. 1847 übernahm er in Heidelberg die Redaktion der Zeitung „Die Republik“. Einige Artikel darin brachten ihm eine mehrmonatige Haftstrafe auf der Festung Kißlau ein, aus der er 1849 befreit wurde. In der von den Preußen eingeschlossenen Festung Rastatt gab er, um den Durchhaltewillen der Revolutionäre zu stärken, die Zeitung „Der Festungsbote“ heraus. Nach der Einnahme durch die Preußen wurde Elsenhans vom Rastatter Standgericht zum Tode verurteilt und am 7. 8. 1849 hingerichtet, vgl. Felix Burckhardt, Ernst Elsenhans, Schwäbische Lebensbilder Band VI, 1957. S. 350–367.

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  15. Karl Adolf von Vangerow (1808–1870), seit 1840 Prof. der Rechte in Heidelberg und der bekannteste Lehrer der juristischen Fakultät.

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  16. Friedrich Gustav Jakob Henle (1809–1885), seit 1844 2. Prof. der Anatomie in Heidelberg. Henle las neben seinen Fachvorlesungen vor einem zahlreichen Hörerkreis aus allen Fakultäten Anthropologie.

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  17. Hermann Julius Theodor Hettner (1821–1882), von 1847–1851 Privatdozent der Ästhetik, Kunst- und Literaturgeschichte in Heidelberg.

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  18. Luwig Hausser (1818–1867), Prof. der Geschichte in Heidelberg, leitete von März bis September 1848 alleinverantwortlich die Redaktion der „Deutschen Zeitung“, im November 1848 wurde er in die 2. badische Kammer gewählt. Die Revolution schildert er in „Denkwürdigkeiten zur Geschichte der badischen Revolution“, Heidelberg 1851; vgl. Anneliese Kaltenbach, Ludwig Häusser, historien et patriote, Paris 1965.

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  19. Friedrich Christoph Schlosser (1776–1881), seit 1817 Prof. der Geschichte in Heidelberg, vor allem bekannt durch seine „Geschichte des 18. Jahrhunderts“ und durch seine Weltgeschichte.

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  20. Karl Nebel (1814–1865), Rechtsanwalt. Vorsitzender des im August 1848 in Heidelberg gegründeten „Vaterländischen Vereins“.

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  21. Anton Friedrich Justus Thibaut (1774–1840), von 1805 bis zu seinem Tod Prof. der Rechte an der Universität Heidelberg.

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  22. Karl Joseph Anton Mittermaier (1787–1867), seit 1821 Prof. der Rechte in Heidelberg; seit 1831 Mitglied und später mehrmals Präsident der 2. badischen Kammer, Mitglied der Paulskirche.

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  23. Karl Morstadt (1792–1850), seit 1818 Privatdozent u. seit 1819 Prof. der Rechtswissenschaft in Heidelberg.

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  24. Jakob Christian Benjamin Mohr (1778–1814), seit der Restauration der Universität Besitzer eines Verlages und der bedeutendsten Buchhandlung in Heidelberg.

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  25. Max Benedikt (1829–1864), gest. als Rechtsanwalt in Stuttgart. Tübinger Burschenschaftler.

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  26. Felix Weitbrecht, geb. 1829, gest. 1858 als Rechtsanwalt in Stuttgart. Tübinger Burschenschaftler.

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  27. Heinrich Gustav Duvernoy (1802–1890), Innenminister im Kabinett Römer.

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  28. Kavallerieoberst Hinkeldey hatte sich schon bei der Niederschlagung des Struveputsches den Ruf eines Reaktionärs erworben. Am 16. Mai erregte der sogen. Hinkeldeyzug großes Aufsehen in der Stadt. Hinkeldey hatte unter General Hoffmann, dem bisherigen Kriegsminister, den Großherzog aus Karlsruhe nach Germersheim geleitet und wollte nun seine Geschütze aus dem Einflußbereich der Aufständischen in Sicherheit bringen, was ihm auch trotz der Wachsamkeit der Heidelberger Bürgerwehr gelang. Vgl. Derwein, S. 104 f.

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  29. Gustav Adolf Schlöfiel, geb 1828; Berliner, dann Heidelberger Student, maßgeblich tätig in der Berliner Arbeiterbewegung, Herausgeber der Zeitschrift „Der Volksfreund“, wurde wegen seiner agitatorischen Tätigkeit verhaftet und zu 6 Monaten Festungshaft verurteilt. Er floh aus der Festung Magdeburg, kämpfte in Ungarn und beteiligte sich dann aktiv am badischen Aufstand. Zusammen mit Nerlinger wurde er von der Exekutivgewalt beauftragt, das 1. revolutionäre Aufgebot zu sammeln, „die eigentlichen Herren der Stadt“ (Derwein S. 107). Schlöffel machte sich wegen seines Fanatismus bis in die Reihen der Republikaner verhaßt, so daß er von Brentano kaltgestellt wurde. Er fiel in der Schlacht um Waghäusel. Vater Schlöff eis war der schlesische Fabrikant Friedrich Wilhelm Schlöffel (1800–1870), Mitglied der Nationalversammlung.

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  30. Lorenz Brentano (1813–1891), seit 1837 Rechtsanwalt in Mannheim. 1848 Mitglied der Nationalversammlung, kehrt aber bereits im Herbst nach Baden zurück. Im badischen Aufstand tritt er an die Spitze der 40tägigen, provisorischen Regierung. Seine Bemühungen um einen Kompromiß mit den alten Gewalten scheitern am Radikalismus Struves und seiner Freunde. Brentano flüchtete zunächst in die Schweiz, dann nach Amerika.

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  31. Der Gegensatz zwischen der provisorischen Regierung (Brentano, Fickler, Peter, Goegg und Eichfeld — für ihn dann Sigel) zu den radikaleren Struve, Tzschirner, Martiny, Schlöffel und Becker waren wegen öffentlichen Auseinandersetzungen auch im Volk bekannt. Vgl. Veit Valentin, Geschichte der Deutschen Revolution, Köln 1970, Band II, S. 520.

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  32. Karl Freiherr von Sternenfels (1798–1878), Vertreter der württembergischen Regierung beim Deutschen Bund, dann bei der provisorischen Zentralgewalt.

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  33. Albert Schott (1782–1861), seit 1805 Rechtsanwalt und Notar in Stuttgart, seit 1819 Mitglied des württembergischen Landtags. 1848 Mitglied der Paulskirche, wo er der entschiedenen Linken angehörte; er nahm an den Verhandlungen des Rumpfparlamentes bis zum Schluß teil, bis es durch seinen Schwiegersohn, den württembergischen Märzminister Römer, aufgelöst wurde.

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  34. s. Anmerkung 30; am gleichen Tage, dem 2. Juni, erklärte Brentano die Vollmacht Schlöffels für erloschen! Vgl. Derwein S. 107.

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  35. Zu den Heilbronner Vorgängen vgl. Wilhelm Steinhilber, Die Heilbronner Bürgerwehren 1848/49 und ihre Beteiligung an der badischen Mairevolution des Jahres 1849, Heilbronn 1959.

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  36. Ludwig von Mieroslawski (1814–1878), polnischer Revolutionär. Nach abenteuerlichem Schicksal Oberbefehlshaber der revolutionären Armee Badens. (Vgl. Derwein S. 113).

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  37. Germain Metternich (1811–1862), Mainzer Demokrat.

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  38. Joh. Phil. Becker (1809–1886), gelernter Bürstenbinder, befehligte die „Schweizerlegion“.

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  39. Franz Sigel (1824–1902) 1849 Obergeneral der badisch-pfälzischen Truppen.

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  40. Wilhelm Adolf von Trützschler (1818–1849), studierte in Jena und war 1845 Assessor beim Appellationsgericht in Dresden. 1848 wurde er in die Paulskirche gewählt und hielt sich dort zur Linken. Beim Ausbruch der badischen Revolution wurde Trützschler Zivilkommissar der Stadt Mannheim und des Unterrheinkreises, wo er bei der Organisation des Aufstandes große Energie entwickelte. Am 24. Juni wurde er auf der Flucht eingeholt, den Preußen überstellt, am 13. August vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und erschossen.

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  41. Friedrich Tiedemann (1781–1861), 1816–1949 Prof. der Anatomie in Heidelberg. Sein Sohn Gustav Nikolaus (geb. 1808) schlug die Offizierslaufbahn ein, mußte aus dem Militärdienst ausscheiden und verstand es nicht, sich eine auskömmliche Existenz zu gründen. Er schloß sich den badischen Revolutionären an und brachte es bis zum Gouverneur der Festung Rastatt. Nach der Einnahme Rastatts wurde er gefangen und am 11. August standrechtlich erschossen. Sein jüngster Bruder war mit einer Schwester Heckers verheiratet.

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  42. Theodor Mögling (1814–1865), einer der schillerndsten Figuren der Revolutionsjahre. Mögling studierte ab 1831 in Tübingen Medizin, wegen Teilnahme an einem burschenschaftlichen Komplott wurde er angeklagt, studierte dann in Hohenheim Landwirtschaft, wo er seine Studien abermals unterbrechen mußte, um eine neunmonatige Haftstrafe zu verbüßen. Später beschäftigte er sich mit der Seidenraupenzucht und wurde von der württembergischen Regierung als Ökonomierat angestellt. Als Nachfolger Robert Mohls übernahm er in der württembergischen 2. Kammer die Vertretung des Bezirks Tuttlingen. 1848 stellte er sich Hecker zur Verfügung und wurde bei Kandern geschlagen. Er befreite Struve aus der Haft in Säckingen. Nach dem vergeblichen Versuch, zusammen mit Sigel Freiburg einzunehmen, flüchtete er in die Schweiz. 1849 kehrte er nach Baden zurück und wurde als Hauptmann im Generalstab verwendet. Im Gefecht bei Waghäusel verlor er das linke Bein und geriet in preußische Gefangenschaft. Vor dem Kriegsgericht Mannheim wurde er zum Tode verurteilt, dann zu 10jähriger Haftstrafe begnadigt, die er im Zuchthaus Bruchsal verbüßte.

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  43. Ludwig Feuerbach (1804–1872), materialistischer und atheistischer Philosoph. Er wurde im Winter 1848/49 von einer Anzahl Bürgern und Studenten Heidelbergs auf ein freies Katheder gerufen, wo er als Privatmann „Vorlesungen über das Wesen der Religion“ hielt.

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Von Sieber, E. (1971). Das Jahr 1849 in Heidelberg im Augenzeugenbericht Eines Studenten. In: Schipperges, H. (eds) Heidelberger Jahrbücher. Heidelberger Jahrbücher, vol 15. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65264-6_5

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