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Das Künstlerische in der synthetischen Chemie

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Geschichte der organischen Chemie seit 1880
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Zusammenfassung

Ist nicht die Natur sowohl Vorbild als auch Erzieherin nicht allein des Künstlers .(des Malers, des Bildhauers usw.), sondern auch des Chemikers, des letzteren in noch höherem Maße, da er sein Ziel weiter steckt? Durch seine Synthese will er die von der lebenden Natur erzeugten chemischen Verbindungen nachschaffen, er will aber auch den Bildungschemismus, den Werdegang dieser Körper in der lebenden Zelle erfassen und nachahmen, und weiterhin will und kann er auch die Natur ergänzen, indem er Stoffe schafft, die von der Natur nicht erzeugt werden. Das Wesen der chemischen Synthese kann ganz allgemein als ein Kunstschaffen gedeutet werden. Man kann, in Weiterentwicklung dieser Gedankenreihe, die erweiterte Frage stellen: Gilt nicht auch für die großen Leistungen der modernen Chemie, was für die großen Werke der nationalen Kunst gilt, daß sie aus der rassischen Eigenart und den schöpferischen Kräften des Volksganzen hervorgehen, zugleich aber den Zeit-und Lebensfragen dieses Volksganzen wesensmäßig verpflichtet sind ?

„Ich habe noch nie einen großen Forscher kennengelernt,... der nicht im Grunde eine Art von Künstler gewesen wäre, mit reicher Phantasie und kindlichem Sinn. Wissenschaft und Kunst schöpfen aus derselben Quelle“

Th. Billroth

„Etwas vom Schauen des Dichters muß auch der Forscher in sich tragen.“

H. v. Helraholtz

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Literatur

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Walden, P. (1941). Das Künstlerische in der synthetischen Chemie. In: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65106-9_2

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