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Vom alten „Ferment“ zum modernen „Katalysator“

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Geschichte der organischen Chemie seit 1880
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Zusammenfassung

Diese Verknüpfung des Fermentbegriffs einerseits mit der Gärwirkung der Hefe, andererseits mit der Wirkung des philosophischen Steins ist uralt. So lehrten schon die griechisch-alexandrinischen Alchemisten (etwa 300 n. Chr.): Hermes stellte das Xerion (bzw. den Stein der Weisen) her, das seit Äonen Gesuchte, und verwandelte mit ihm die gemeinen Metalle in Gold, wie die körperlich Siechen in Gesunde. Es wirkt nach Art einer Hefe (= ζƲµης χάϱɩv; dazu ζƲµη = Sauerteig, Enzym, Zymase); wie die kleinste Zutat Hefe eine große Menge Teig in Gärung versetzt und umwandelt; so wird auch schon durch eine Kleinigkeit Xerion die ganze Masse fermentiert und zu Gold gewandelt (vgl. E. O. v. Lippmann: Alchemie, S. 80, 84, 345, 366. 1919). Wenn auf Grund einer umgebildeten Lehre des Aristoteles die Metalle gewachsene und wachsende Gebilde und einander nahverwandt sind, so ist es folgerichtig, eine künstliche Umwandlung aus einer niederen Wachstums-oder Entwicklungsstufe in eine höhere für durchführbar anzunehmen bzw. den langsam verlaufenden Naturvorgang abzukürzen oder zu beschleunigen. Das Mittel dazu sollte jenes Xerion, Stein der Weisen, sein, dessen verschiedenen Gütegraden eine verschiedene Umwandlungszeit entsprach (vgl. H.Kopp: Alchemie, Bd. I, S. 188. 1886).

„Ferment macht das Corpus lück, daß es aufgehet und der Spiritus Platz findet, damit es zum Backen geschickt werde . . . Hermes sagt: Ferment weiset das (alchemistische) Werk, sonst wird nichts daraus.“

Ruhland (1612)

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  21. Siehe oben, S. 97.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Walden, P. (1941). Vom alten „Ferment“ zum modernen „Katalysator“. In: Geschichte der organischen Chemie seit 1880. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65106-9_13

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