Zusammenfassung
Lavoisiers Ansicht, daß in den organischen Substanzen die Radikale aus zwei oder mehreren Elementen bestehen, fand ihre erste glänzende Bestätigung durch Gay-Lussacs Untersuchung der Blausäure und die Entdeckung des Cyans. Die weitere Entwicklung dieser Theorie erfolgte durch die Abhandlung von Wöhler und Liebig „Über das Radikal der Benzoesäure“. Wie schon gleichfalls im vorhergehenden Kapitel angegeben ist, hat Berzelius in seinem Bericht über die Arbeiten aus dem Jahre 1832, die anfangs von ihm angenommenen Ansichten Dumas’ über die Konstitution von Alkohol und Äther aufgegeben und sich dafür ausgesprochen, daß dieselben als Oxyde zusammengesetzter Radikale anzusehen sind. Diese Anschauung wurde die Grundlage jenes Teils der Radikaltheorie, die als Äthyltheorie bezeichnet wurde.
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Referenzen
A. 6, 173 (1833).
Die richtige Zusammensetzung des Holzgeistes wurde erst später ermittelt.
Robert Kane (1809–1890), in Dublin geboren, hatte in seiner Vaterstadt und Paris Medizin und Chemie studiert. 1831 wurde er Professor der Chemie an der Apothecaries Hall in Dublin, dann Professor an der Royal Dublin Society und 1880 nach der Errichtung der University of Ireland deren vice-chancellor.
Vol. II, p. 348 (1833); wieder abgedruckt in Phil. Mag. 14, 167 (1839).
A. 9, 1 (1834).
Daß Liebig für dieses Radikal die Formel C4H10, Kane dagegen C4H5 angenommen hatte, lag daran, daß damals noch keine Übereinstimmung inbetreff der Atomgewichte erreicht war.
In seinen späteren Veröffentlichungen bevorzugte Liebig die Schreibweise Äthyl.
A. ch. [2] 54, 232 (1833).
A. ch. [2] 63, 411 (1836).
J. Berz. 18, 448.
A. 145, 69 (1868).
A. 11, 10 (1834).
A. 14, 22 (1835).
A. ch. [2] 59, 358 (1835).
Brief vom 26. September 1837 von Berzelius an Wöhler
A. 25, 3 (1838).
d. h. Salpetersäure gleich NO5.
C. r. 5, 567 (1837).
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Graebe, C. (1920). Die Radikaltheorie. In: Geschichte der organischen Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-65017-8_17
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