Zusammenfassung
Sieht man auf einer blumenreichen Wiese den Honig sammelnden Bienen zu, so kann man eine merkwürdige Beobachtung machen: eine Biene eilt von Kleeblüte zu Kleeblüte und läßt alle übrigen Blumen unbeachtet; eine andere fliegt gleichzeitig von Vergißmeinnicht zu Vergißmeinnicht, ohne sich um den Klee und andere Gewächse zu kümmern; eine dritte scheint es ausschließlich auf Thymian abgesehen zu haben usw. Geht man der Sache genauer nach, so kann man feststellen, daß in der Regel eine bestimmte Arbeitsbiene durch Stunden, ja, durch viele Tage hindurch nur an einer bestimmten Blumensorte sammelt; die Biologen sagen: die Bienen sind „blumenstet“Dies gilt natürlich nur für das Bienenindividuum, nicht für das ganze Volk, und während eine Schar von Arbeitsbienen an Klee sammelt, können gleichzeitig für andere Arbeiterinnen aus demselben Bienenstocke Vergißmeinnicht, Thymian oder sonstige Blumen das Ziel ihrer Sammelflüge bilden.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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v. Frisch, K. (1927). Der Geruchsinn der Bienen. In: Aus dem Leben der Bienen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-64923-3_9
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