Zusammenfassung
Im ärztlichen Sprachgebrauch versteht man unter Oberarm nicht den ganzen Bereich des Oberarmbeines, sondern lediglich einen mittleren Teil, der proximal und distal begrenzt ist von den Umordnungsgebieten des Schulter- und des Ellenbogengelenkes. Nur in diesem Mittelbereich sind die Gebilde charakteristisch für den Oberarm gelagert. Proximal läßt sich die Begrenzung durch die lateralen Fußpunkte der beiden Achselfalten, Distalrand des M. pectoralis maior und Distalrand des M. teres maior, bestimmen. Allmählicher findet die Umordnung zum Ellenbogengelenk statt. Sie erstreckt sich über das distale Drittel des Humerusschaftes hinweg.
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Schrifttum
Oberarm, Regio brachii. I. Aufbau
Lanz: Zbl. Chir. 1911, H. 1. — Ascher: Kirschner-Nordmann, Die Chirurgie, Bd. 2, S. 724. Berlin u. Wien 1928.
III. Hautschichten und -Versorgung
Noesske: Münch, med. Wschr. 1913, 160. — Eden U. Nieden: Handbuch der praktischen Chirurgie, Bd. 5, S. 156. Stuttgart 1927.
IV. Oberarmbeugeseite, Regio brachii ventralis. 1. Muskeln
Landau U. Scheuchzer: Mitt. naturforsch. Ges. Bern 1923.
Rauber-Kopsch: Lehrbuch und Atlas der Anatomie des Menschen, Bd. 3, S. 111. 1933.
Unter 56 Fällen von subcutanen Bicepsrupturen war 43mal die Sehne des langen Bicepskopfes zerrissen. Loos: Bruns’ Beitr. 29, 410 (1901).
Rauber-Kopsch: Lehrbuch und Atlas der Anatomie des Menschen, Bd. 3, S. 111. 1933.
Double, A. F. Le: Traité des variations du système musculaire de l’homme. Paris 1897.
Gefäß-Nervenstrang
In 90% medial, in 10% lateral. FARABEÜF: Zit. nach Testut u. Jacob: Traité d’anatomie topographique, Tome 2, p. 725. 1922.
Die Rr. bicipitales verlaufen zu 70–80% hinter dem N. medianus, zu 20–30% vor dem Nerven. Adachi, B.: Das Arteriensystem der Japaner, Bd. 1, S. 325. Kyoto 1928. Im Gegensatz zu C. Gegenbaur [Jena. Z. Naturwiss. 3 (1867)]. Meist der bedeutendste Muskelast läuft immer quer vor dem N. medianus vorüber.
Adachi, B.: Das Arteriensystem der Japaner, Bd. 1, S. 318. Kyoto 1928.
Adachi, B.: Das Arteriensystem der Japaner, Bd. 1, S. 319. Kyoto 1928.
Goeppert, E.: Erg. Anat. 14, 170–233 (1904).
Eisler, P.: Das Gefäß- und periphere Nervensystem des Gorilla. Halle a. S. 1890. — Zuckerkandl, E.: Anat. H. 4 (1894); 5 (1895).
Unterbinden der Armschlagader
Heidrich: Bruns’ Beitr. 124, 607 (1921).
V. Oberarmstreckseite, Regio brachii posterior. 1. N. radialis Und Begleitgefäße
Der breite sog. Sulcus ni. radialis humeri ist die Ursprungsfläche des lateralen Teiles des M. brachialis, der die Deltoideus- insertion lateral-dorsal umgreift. Erst distal dazu findet sich (nicht immer deutlich) auf kurze Strecke bis an die laterale Humeruskante eine schmale, sehr seichte Rinne für einen Endast der A. collateralis radialis und für den N. radialis. Die Unklarheit über dies Verhalten schleppt sich durch alle Atlanten. Nur bei W. Spalteholz (Handatlas der Anatomie des Menschen, Bd. 1, Abb. 170, Leipzig 1932) ist die Rinne annähernd richtig gezeichnet.
In 8,4%, v. Bruns: Die Lehre von den Knochenbrüchen. Deutsche Chirurgie, 1886, Lief. 27.
Borchardt U. Wjasmenski: Bruns’ Beitr. 117, 475 (1919).
Drüner: Dtsch. med. Wschr. 43, 145 (1917).
VI. Humerusschaft, Corpus humeri
Messungen von F. Bach (Ergebnisse von Massenuntersuchungen über die sportliche Leistungsfähigkeit und das Wachstum Jugendlicher in Bayern, Frankfurt a. M. 1955) zeigen, daß bayerische Buben von 159 und 189 cm Körpergröße gleich lange Oberarme aufweisen können. Dagegen ist der Mittelwert des Verhältnisses Humeruslänge zu Körpergröße aus umfangreichen Serien unabhängig von der Körpergröße gleich 0,19 (Extremwerte 0,163 und 0,23). Die rassischen Schwankungen des Mittelwertes (0,17—0,21) nach R. Martin und K. Saller, Lehrbuch der Anthropologie, 3. Aufl., S. 936, Stuttgart 1958, scheinen wegen ihres geringen Ausschlages nicht unbedingt gesichert. Prähistorische Funde lassen nur in größeren Serien schlüssige Angaben zu. Nach E. Breitinger [Anthrop. Anz. 14, 249–274 (1938)], der das vorliegende Schrifttum ausführlich berücksichtigt und auch anführt, läßt eine Caput-Capitulumlänge des Humérus von 328 mm auf 170 cm Körperhöhe schließen. Körperhöhe 160 cm ist 283 mm, Körperhöhe 180 cm 356 mm Humeruslänge zugeordnet.
Über die embryonale Entwicklung des Querschnittes vgl. Bahling, G.: Morph. Jb. 99, 109 (1958).
Bruns, v.: Die Lehre von den Knochenbrüchen. Deutsche Chirurgie, 1886, Lief. 27.
Zur Variationsstatistik des Markraumes. Usener, J.: Med. Diss. München 1958.
Küntscher, G.: Die Marknagelung des Oberarmes vom proximalen Ende aus. Chirurg 28, 218 (1957).
Gelbke, H.: Die dynamische Osteosynthese nach Rush, eine wertvolle Vervollständigung der Küntscher-Nagelung. Chirurg 26, 34 (1955).
Bruns, v.: Die Lehre von den Knochenbrüchen. Deutsche Chirurgie, 1886, Lief. 27, S. 6.
In 2,7% W. Gruber (Monographie des Canalis supracondyloideus humeri und der Processus supracondyloidei humeri und femoris der Säugetiere und des Menschen, Petersburg 1856); in etwa 1% nach B. Adachi [Zbl. Anthrop. 17, 345 (1912)].
Gantert, F., U. CHR. Alzheimer: Nervenarzt 27, 350 (1956). — 3–18 mm; Krause, W.: Skelet der oberen und unteren Extremität, S.121. Jena 1909.
Köhler, A.: Grenzen des Normalen und Anfänge des Pathologischen, S. 135. Stuttgart 1953. — Schinz, H. R.: Lehrbuch der Röntgendiagnostik, Bd. II, S. 168. Stuttgart 1953.
F. Kozlik [Z. Anat. 102, 772 (1934)] gibt an, daß der Processus supracondylaris zu einer bestimmten Embryonalzeit (15 mm S S-Länge) regelmäßig auftrete. Ein Processus supracondylaris nach der Geburt könnte also als Hemmung der normalen Rückbildung aufgefaßt werden. — Auch Grosser, O.: Eorschgn u. Fortschr. 16, 214–216 (1940).
Krause, W.: Skelet der oberen und unteren Extremität, S. 122 f. Jena 1909.
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von Lanz, T., Wachsmuth, W. (2004). Oberarm, Regio brachii. In: Praktische Anatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-62033-1_3
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